26.05.2015
Masculinity Studies in Nigeria
Seit Anfang Mai ist der nigerianische Wissenschaftler Prof.
Wumi Raji zu Gast an der Professur für Englische
Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Stefan Horlacher). Er ist
Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung und
Professor für Postcolonial Literature an der Obafemi Awolowo
University in Ile-Ife, Nigeria. Neben den Postcolonial Studies
gilt Prof. Rajis Forschungsinteresse den Theaterwissenschaften,
Black American Literature und besonders den Masculinity
Studies, wo er, ausgehend von nigerianischen Migrationsromanen,
unterschiedliche Anforderungen und Ansprüche an Maskulinität in
den verschiedenen Kulturräumen Afrikas, Europas und der
Vereinigten Staaten erforscht. „Aus meiner Sicht besteht eine
enge, komplementäre Beziehung zwischen der
Männlichkeitsforschung und den verschiedenen Strömungen des
Feminismus bzw. den Gender Studies, mit dem Unterschied, dass
sich die Männlichkeitsforschung damit beschäftigt, die
zahlreichen und manchmal widersprüchlichen Implikationen und
Bedeutungen zu entwirren, die männlichen Identitäten
zugeschrieben werden. In meiner Forschung an der TU Dresden
analysiere ich, wie männliche Identitäten in verschiedenen
räumlichen und zeitlichen Kontexten rekonstruiert werden und
wie dies in nigerianischen Migrationsromanen dargestellt bzw.
entworfen wird.“ erklärt Prof. Wumi Raji
Während seines Aufenthalts an der TU Dresden wird Prof. Raji
jedoch nicht nur gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Horlacher zum
Thema Männlichkeit forschen, sondern auch an dem „International
Workshop Borderlands/Edgelands“ (25.-26. Juni 2015) teilnehmen,
den Prof. Horlacher für den Bereich Geistes- und
Sozialwissenschaften in Kooperation mit der Universität Breslau
organisiert. Darüber hinaus sind Arbeitsgespräche mit der
GenderConceptGroup geplant. Seine Entscheidung, mit dem
Humboldt-Fellowship an die TU Dresden bzw. die Professur für
Englische Literaturwissenschaft zu kommen, ist Prof. Raji
leicht gefallen: „Ich habe das Institut für Anglistik und
Amerikanistik der TU Dresden gewählt, weil mein Gastprofessor,
Stefan Horlacher, einer der führenden Experten auf dem Feld der
Männlichkeitsforschung ist. Dem verdankt sich, dass der Bestand
der SLUB in diesem Bereich sehr gut ist. Ich finde hier alle
für meine Forschung notwendigen Materialien und auch viele
Kolleginnen und Kollegen am Institut für Anglistik und
Amerikanistik sind mit Männlichkeits- und Genderforschung
vertraut, so dass ein aktiver Austausch möglich ist. Hinzu
kommt, dass ich in der Vergangenheit bereits dreimal an der TU
Dresden geforscht habe; 2002, 2003 und 2012 war ich bereits als
Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung zu Gast an
der Professur für Englische Literaturwissenschaft.“
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert exzellente
Wissenschaftler, die in Deutschland ein Forschungsprojekt mit
einem Gastgeber und Kooperationspartner ihrer Wahl durchführen
möchten. Bewerben können sich überdurchschnittlich
qualifizierte Wissenschaftler aus dem Ausland, die am Anfang
ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Jedes Jahr werden ca.
500 Humboldt-Forschungsstipendien für Postdoktoranden und
erfahrene Wissenschaftler vergeben.
Informationen für Journalisten:
Prof. Wumi Raji
Prof. Stefan Horlacher
Tel.: 0351 463-33855