01.09.2008
Rauchfrei - jeder Zweite schaffts!
Neuesten TU-internen Erhebungen zufolge verzeichnet die Raucherambulanz der TU Dresden eine sensationelle Erfolgsquote von 70%. Das heißt, dass zu Kursende sieben von zehn Teilnehmern rauchfrei sind. Erste Schätzungen aus den Nacherhebungen nach drei Monaten deuten darauf hin, dass ca. die Hälfte weiterhin rauchfrei bleibt. Dabei muss hier besonders betont werden, dass selbst bei stark abhängigen Teilnehmern eine vergleichsweise hohe Erfolgsrate erzielt wurde. Das so eingesparte "Zigarettengeld" kann nun sinnvoll investiert werden. So freut sich zum Beispiel die Liebste über eine kleine Aufmerksamkeit. Auch unruhige Nächte, in denen die Gedanken nur um die hohen Energiekosten kreisten, könnten der Vergangenheit angehören.
Innerhalb der letzten zwölf Monate wurden an der Raucherambulanz der TU Dresden insgesamt zehn Kurse, basierend auf dem "Rauchfrei-Programm", erfolgreich durchgeführt. Besonders hoher Andrang herrschte im Februar, als das Nichtraucherschutzgesetz in Kraft trat. Auch während der Ferienzeiten im Sommer nutzten viele der Teilnehmer die erholsameren Tage für einen entspannten Rauchstopp. Insgesamt wurden 57 Raucherinnen und Raucher dabei unterstützt, von ihrem "Laster" loszukommen. Die Teilnehmer sind im Durchschnitt 42 Jahre alt, das Programm richtet sich jedoch an junge und alte Raucherinnen und Raucher gleichermaßen. Dass ein Rauchstopp sich zu jedem Zeitpunkt im Leben lohnen kann, bewiesen die bislang ältesten Kursteilnehmer im Alter von 66 Jahren.
Auffällig unter den Kursteilnehmern ist, dass der Anteil abhängiger Raucher weitaus höher ist, als in der rauchenden Allgemeinbevölkerung. Ungefähr 70% der Kursteilnehmer weisen eine Abhängigkeit auf. Das ist ungefähr doppelt so hoch wie der Anteil Abhängiger in der rauchenden Allgemeinbevölkerung. Viele der Kursteilnehmer rauchen seit über 20 Jahren, zum Zeitpunkt des Kursbeginns durchschnittlich 20 Zigaretten täglich, wobei Frauen meist etwas weniger als Männer rauchen. Bemerkenswert ist, dass ungefähr drei Viertel der Teilnehmer bereits mehrmals erfolglos versucht haben, das Rauchen allein aufzugeben. Erst durch die Gruppensitzungen in der Raucherambulanz schafften auch sie es tatsächlich, vollkommen rauchfrei zu sein. Dazu tragen im Wesentlichen der Motivationsschub durch die Gruppe Gleichgesinnter und die professionelle Anleitung des Kursleiters bei.
Die Rauchstopp-Kurse umfassen sieben Gruppensitzungen sowie zwei Telefontermine und werden von ausgebildeten Kursleitern durchgeführt. Er findet in der Chemnitzer Straße 46 im Stadtteil Plauen statt. Das Programm wurde von den gesetzlichen Krankenkassen zertifiziert, so dass die Kosten von 130 € anteilig nach §20 Abs.1, 2 SGB V von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Je nach Krankenkasse bekommen Teilnehmer des gesamten Kurses bis zu 80% zurückerstattet.
Für aufhörwillige Raucher besteht weiterhin die Möglichkeit, an einer Studie zu dem Thema "Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp" teilzunehmen. Der Forschungsbereich Systemische Neurowissenschaften der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden führt zurzeit eine Studie durch, in der mittels funktioneller Kernspintomographie untersucht wird, welche neuronalen Systeme im menschlichen Gehirn die appetitregulierenden Wirkungen des Rauchens vermitteln. Vorgesehen ist die Untersuchung von 35 Raucherinnen und Rauchern vor und nach dem Rauchstopp sowie nach drei bzw. sechs Monaten. Die Teilnahme an der Studie ist völlig freiwillig und nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Rauchstoppkurs. Sie ist weiterhin an bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien gebunden und wird finanziell vergütet.
Weitere Infos:
http://www.raucherambulanz.tu-dresden.de oder telefonisch unter 0351 463-39800.