08.07.2009
Wie lässt sich das Suchtverlangen bei Rauchern verringern?
In Deutschland ist Tabak das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Ungefähr 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung rauchen derzeit. Immer mehr Raucher wollen sich von dem "Glimmstängel" endgültig befreien, haben jedoch nach einem Rauchstopp mit starkem Suchtverlangen zu kämpfen. Dieses starke Verlangen ist biologisch bedingt und stellt einen der Hauptgründe für einen Rückfall dar. Immer wieder kreisen die Gedanken um die Zigarette und erschweren den Start in das rauchfreie Leben. Unklar ist bislang, wie sich das Suchtverlangen verringern lässt, so dass es nicht zu einem Rückfall kommt. Verantwortlich für das starke Verlangen scheint ein bestimmter Teil des Gehirns, das "Belohnungszentrum", zu sein. Dieses Zentrum wird bei angenehmen Tätigkeiten und Empfindungen aktiviert, z.B. beim Lieblingsessen, beim Glücksspielen oder beim Rauchen. Bleibt die Aktivierung dieser Hirnregion nach einer Gewöhnung an Zigaretten aus, kann Suchtverlangen entstehen
Zu diesem Phänomen führen Forscher der TU Dresden derzeit eine Studie an Rauchern durch. Die Untersuchung wird mittels eines Magnetresonanztomographen, eines Elektroenzephalogramms durchgeführt. Während der Untersuchung wird die Kopfhaut mit einem sehr schwachen Strom (1,5 mA) stimuliert. Diese Stimulation ist völlig ungefährlich und schmerzfrei. Für die Untersuchung sind pro Teilnehmer zwei Messtermine im Abstand von einer Woche vorgesehen. Die Dauer eines Termins beträgt etwa 3 Stunden.
Für die Studie werden 40 männliche Raucher im Alter zwischen 18 und 45 Jahren gesucht. Die Aufwandsentschädigung für die Teilnahme beträgt 60 Euro. Interessenten können sich für weitere Auskünfte oder eine Anmeldung an den Studienleiter wenden: Tel. 0351 463-39143.
Die Raucher müssen nicht zur Aufgabe ihres Rauchens bereit sein! Diejenigen Raucher, die ihr Rauchen aufgeben wollen, können aber parallel zur Studie an einem Rauchstoppkurs der Raucherambulanz der TU Dresden teilnehmen, um beim Aufhören fachliche Unterstützung zu erhalten. Interessenten für einen Rauchstoppkurs können sich unverbindlich informieren und kostenloses Informationsmaterial anfordern unter: 0351 463-39800 oder unter www.raucherambulanz.tu-dresden.de.
Informationen für Journalisten:
Thomas Fischer
Tel.: 0351 463-39143