22.09.2020
Rektorporträt zum Abschied überreicht
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der TU Dresden stiftet das Kunstwerk des Malers Johannes Heisig
Gwendolin Kremer/GFF
Am Freitag, dem 14. Juli 2020, fand die feierliche Verabschiedung des damaligen Rektors der TU Dresden, Professor Hans Müller-Steinhagen, statt. In diesem Rahmen wurde das von der Fördergesellschaft gestiftete Rektorenportrait enthüllt, das der renommierte Maler Johannes Heisig schuf.
Die Tradition der Rektoren- und Professorenbildnisse geht bis in die Anfangsjahre der TU Dresden im Jahr 1828 zurück. Das erste Bildnis in der Porträtsammlung des universitären Kunstbesitzes zeigt den Gründungsvorsteher der Technischen Bildungsanstalt, den Geodäten Wilhelm Gotthelf Lohrmann (1796–1840), der in den 1830er-Jahren von dem Dresdner Porträtisten und Akademierektor Professor Johann Carl Rößler (1775–1845) gemalt wurde. Mit der Beauftragung des Malers Johannes Heisig (*1953) für das Bildnis des ehemaligen Rektors Professor Hans Müller-Steinhagen (*1954) konnte 2020 erneut ein Künstler gewonnen werden, der in der verbindenden Traditionslinie zwischen Technischer Universität Dresden und Hochschule für Bildende Kunst (HfBK) Dresden zu verorten ist.
Das Bildnis, welches in einem Zeitraum von vier Monaten im Atelier des Künstlers in Brandenburg entstanden ist, geht zurück auf mehrere Sitzungen im Studio. Hans Müller-Steinhagen hat dort viele Stunden in dem großzügigen Malraum, dem ehemaligen Tanzsaal eines früheren Dorfgasthofs, verbracht. Heisig zeigt den Rektor a. D. als erweitertes Halbfigur-Bildnis in einer Dreiviertelprofilansicht in einem klassischen Hochformat mit den Maßen 120 auf 80 Zentimeter. Das Gemälde ist in Öl auf Leinwand mit einem Kreidegrund angelegt.
Johannes Heisig, der selbst als Rektor an der Dresdner Akademie in der Wendezeit tätig war, hat Hans Müller-Steinhagen mit großem Einfühlungsvermögen gemalt. In sieben Sitzungen hat er sich der Persönlichkeit des zu Porträtierenden angenähert und Müller-Steinhagen als Person und Amtsträger studiert, um dieses sensible Bildnis konzipieren zu können.
Dabei blickt Heisig auf einen großen Erfahrungsschatz zurück, gehört doch das Porträt zu seinen wichtigsten Sujets. Willy Brandt, Inge Deutschkron, Egon Bahr, Johannes Rau, Volker Braun und andere hat er gemalt und dabei zwischen realistischer Figuration und lyrischer Abstraktion Entsprechungen gefunden, die von seiner Könnerschaft zeugen.
Auch Heisigs Porträt von Prof. Hans Müller-Steinhagen hat in den Sammlungsschwerpunkt der Gelehrtenbildnisse im universitären Kunstbesitz Eingang gefunden. Sein Bildnis und das Porträt von Wilhelm Gotthelf Lohrmann werden ab Herbst 2020 im Konventzimmer im Rektorat präsentiert.
Weitere Informationen unter:
www.tu-dresden.de/gff
www.tu-dresden.de/kustodie
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 14/2020 vom 22. September 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im neuen Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.