11.10.2024
ROBOTER.SINFONIE - 25 Jahre Dresdner Sinfoniker: Zum Jubiläum geht der Taktstock an einen mehrarmigen Industrieroboter
Mit der ROBOTER.SINFONIE feiern die Dresdner Sinfoniker am 12. und 13. Oktober 2024 das Jubiläum ihres 25-jährigen Bestehens. Das Besondere bei dem von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung maßgeblich geförderten Konzert im Festspielhaus Hellerau in Dresden: Der Dirigent Magnus Loddgard teilt sich das Dirigentenpult mit einem Industrieroboter. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster CeTI (Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) der Technischen Universität Dresden lernte der Roboter, wie dirigiert wird. „Die Kooperation zwischen Menschen und Robotern spornt unsere Forschung bei CeTI seit jeher an. Unsere Vision ist dabei eine aktive Zusammenarbeit, in welcher Roboter den Menschen unterstützen und menschliche Fähigkeiten auf Robotik übertragen werden. Spannend und relevant wird dies bei Tätigkeiten, die ein einzelner Mensch nicht alleine schaffen kann, aber auch bei komplexen Arbeiten, bei denen ein hohes Maß an verlässlicher Präzision erforderlich ist. Ganz genau so, wie hier bei der ROBOTER.SINFONIE.Wir freuen uns auf ein musikalisches Zusammentreffen aus Forschung und Kultur, sind gespannt auf die daraus entstehende Sinfonie und gratulieren den Dresdner Sinfonikern herzlich zum 25-jährigen Jubiläum.“ Im ersten Teil des Konzerts stehen eine Uraufführung von Markus Lehmann-Horn, sowie Werke von Konstantia Gourzi und Wieland Reissmann auf dem Programm. Nach der Pause übergibt Dirigent Magnus Loddgard die Leitung des Ensembles an den Roboter. Conlon Nancarrows Canon X und das bei Andreas Gundlach beauftragte Jubiläumswerk nutzen dabei alle Möglichkeiten des maschinellen Dirigats, insbesondere die rhythmisch-motorischen Fähigkeiten des Roboter-Dirigenten. „Anlässlich unseres Jubiläums haben wir Nancarrows berühmten Canon X - ursprünglich für ein selbstspielendes Playerpiano geschrieben - für unsere Besetzung arrangieren lassen. In diesem Stück wird sich das geteilte Orchester im Tempo überkreuzen, sich also gleichzeitig beschleunigen und verlangsamen. Während das Dirigat eines solchen Werkes für einen Menschen eine nahezu unlösbare Aufgabe bedeutet, stellt es für den Roboter kein Problem dar. Aber werden unsere Musikerinnen und Musiker zwei entgegengesetzt agierenden Roboterarmen folgen können? Das ist eine Frage, die ich noch nicht beantwortet kann.“ In diesem Rahmen gehört zur ROBOTER.SINFONIE auch ein Vermittlungsprojekt mit Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Dresden-Johannstadt. In Zusammenarbeit mit dem CeTI der TU Dresden hat der Dresdner Choreograf Norbert Kegel zusammen mit den Jugendlichen eine Choreografie entwickelt, in der sie mit einem Roboterhund interagieren. Der kreative Prozess gibt ihnen Einblick in die Welt der Robotik und lässt Raum für Fragen zum heutigen und zukünftigen Einsatz von neuen Technologien. Die von den Schüler*innen erarbeitete Choreografie wird Kernstück eines Kurzfilms, der im Konzert präsentiert wird. Die Dresdner Sinfoniker wollen ihr Publikum mit dem Projekt ROBOTER.SINFONIE überraschen und konfrontieren. Wie auch schon in früheren Projekten möchten sie über die Musik gesellschaftlich relevante Themen ansprechen und Fragen stellen: Wie gehen Künstler, wie gehen wir mit neuen Technologien um, die geeignet sind, unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern? Wo könnten neben bekannten Risiken auch große Chancen liegen? Entsteht womöglich ein neuer, ganz eigener musikalischer Ausdruck als Ergebnis der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine? Wo bleiben Interpretation und Charisma? In ROBOTER.SINFONIE hat der Mensch die kreative Kontrolle und das letzte Wort. Aber die Grenzen werden fließender. Kontakt: Kooperationspartner ROBOTER.SINFONIE Dresdner Sinfoniker | Ostdeutsche Sparkassenstiftung | HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste | Technische Universität Dresden | Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop (CeTI) gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Neura Robotics GmbH | Wandelbots GmbH | Stiftung Kunst und Musik für Dresden Die Dresdner Sinfoniker werden von der Landeshauptstadt Dresden (Amt für Kultur und Denkmalschutz) und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gefördert. Das Exzellenzcluster CeTI wird Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert. |