12.09.2011
Die Symbole der Römer
Alte Bücher, Steine, Inschriften, dazu Latein und Altgriechisch – mehr braucht Professor Michael Fronda nicht für seine Forschung. Der 40-jährige Wissenschaftler von der McGill University in Montréal hat ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung bekommen und sich für seine Arbeit die TU Dresden ausgesucht. Für ein Jahr wird er jetzt an der Universität wirken. Sein Spezialgebiet ist die römische Republik. Seit über zehn Jahren kennt und schätzt Michael Fronda die Forschung zu seinem Thema an der TU Dresden. Auch hier steht die Geschichte der römischen Republik im Zentrum der Forschungsarbeiten. Daher hat er die Universität für sein Stipendium gewählt. „Das ist eine große Ehre für uns", sagt Professor Martin Jehne, Professur für Alte Geschichte.
Im kommenden Jahr will Michael Fronda in Dresden an seinem zweiten Buch arbeiten. Darin geht es um die Entwicklung Italiens zu einem ganz römisch geprägten Territorium. Zwischen dem zweiten Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus wuchsen die italischen Einzelgemeinden zusammen, obwohl sie kulturell sehr unterschiedlich waren. „Die Unterschiede wurden weniger", sagt Michael Fronda. In der Fachsprache wird der Prozess Akkulturation genannt. Michael Fronda führt den Prozess auf die Symbole in dieser Zeit zurück. Er will nachweisen, dass bestimmte Zeichen, Prozesse oder Abläufe das Zusammenwachsen Italiens begünstigten. „Die Symbole haben dazu geführt, dass die Akzeptanz der Einzelgemeinden gegenüber der Stadt Rom gewachsen ist", sagt er. Ein Beispiel dafür ist der Triumphzug von Kommandeur Flamininus 194 vor Christus. Er zog mit seiner Armee und dem Beutegut durch ganz Italien. Vorher gab es solche Züge nur in Rom selbst.
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Weltweit gibt es im Netzwerk der Humboldt-Stiftung 25000 ehemalige Stipendiaten. Sie forschen in allen Fachgebieten und kommen aus über 130 Ländern. Professor Michael Fronda ist gebürtiger Amerikaner. Er spricht englisch, französisch, italienisch und – seit kurzem und immer besser - deutsch.
Informationen für Journalisten:
Professor Martin Jehne
Tel.: 0351
463-33799 oder 0170 2882701