Mar 16, 2015
Energie aus der Region – für die Region
Gemeinsame Presseinformation der TU Dresden und der EWE AG
Am 17.3.2015 unterzeichnen die Technische Universität Dresden
(TU Dresden) und die EWE AG aus Oldenburg einen
Kooperationsvertrag, um einen wichtigen Beitrag für das
Gelingen der Energiewende und das Erreichen der
CO2-Emissionsziele zu leisten: Zum einen planen die
Kooperationspartner, dezentrale und steuerbare Erzeuger und
Verbraucher von Elektroenergie auf regionaler Ebene miteinander
zu vernetzen. Durch diese Vernetzung soll die flexible und
somit effiziente Nutzung sowohl erneuerbarer Energieträger als
auch weiterer moderner steuerbarer Anlagen ermöglicht werden.
Zum anderen soll der Strommarkt dauerhaft mit dem Wärmemarkt
verknüpft werden.
Dafür haben die Professur für Gebäudeenergietechnik und
Wärmeversorgung der Fakultät Maschinenwesen und die Professur
für Elektroenergieversorgung der Fakultät Elektrotechnik und
Informationstechnik der TU Dresden mit dem Energie- und
Telekommunikationsanbieter EWE AG das Forschungsprojekt
„Praxiserprobung des Regionalen Virtuellen Kraftwerks (RVK) auf
Basis der Mikro-KWK-Technologie“ gestartet. Im Fokus stehen
dabei Mikro-KWK-Anlagen, kleine Blockheizkraftwerke (BHKW);
auch stromerzeugende Heizung genannt. Häuser, die mit der
Mikro-KWK-Technologie ausgestattet sind, werden durch das BHKW
sowohl mit Strom als auch mit Wärme versorgt. Zusätzlich sind
in den Häusern thermische Speicher mit Heizstäben integriert,
wodurch Flexibilität sowohl für die
Elektroenergiebereitstellung als auch den -verbrauch geschaffen
wird.
In einem RVK wollen die Projektpartner diese Mikro-KWK-Systeme
miteinander vernetzen und innerhalb bestimmter Grenzen
fernsteuern, wieviel Strom sie wann ins Netz einspeisen. Das
RVK steuert und kontrolliert die Einheiten, d.h. es schaltet
sie je nach Bedarf ab oder zu. Die Anlagen helfen auf diese
Weise, die Schwankungen in der Stromerzeugung aus Wind- und
Sonnenenergie auszugleichen – und dabei neue Einkommensquellen
zu erschließen, indem sie diese Leistung Stromanbietern und
Netzbetreibern bereitstellen.
Dr. Jörg Hermsmeier, Leiter Forschung und Entwicklung bei EWE:
„Unser gemeinsames Forschungsprojekt legt seinen Schwerpunkt
auf den regionalen Ansatz, weil durch die regionale Vernetzung
der Anlagen die Energie dort erzeugt wird, wo sie verbraucht
wird.“ Das hat nicht nur den Vorteil, dass dadurch der im Zuge
der Energiewende geplante Netzausbau reduziert, sondern auch
das Stromnetz vor Ort feiner gesteuert werden kann. Das RVK
bezieht ebenso erneuerbare Energieträger – z. B. Photovoltaik –
ein.
Dr. Joachim Seifert, Leiter des Projektes an der TU Dresden:
„Durch den koordinierten Betrieb der Vielzahl an steuerbaren
Energieerzeugern und -verbrauchern wird dafür gesorgt, dass das
elektrische Netz möglichst viel Energie aus regenerativen
Energiequellen aufnehmen kann und diese somit effizient genutzt
werden.“
Die einzelnen Hausbesitzer profitieren doppelt von ihrer
Teilnahme am Projekt. Einerseits wird der Betrieb ihrer Anlagen
laufend optimiert, folglich verringern sie Energiekosten und
CO2-Ausstoß. Andererseits erhalten sie Zugang zu
einer Software, die individuelle Gebäudeeigenschaften
berücksichtigt und somit die Strom- und Wärmeproduktion ihrer
Anlage verbessert.
Um die theoretischen Ideen, die die Forscher an der TU Dresden
seit mehr als vier Jahren entwickelt haben, in die Praxis zu
überführen, läuft seit Beginn dieses Jahres ein Modellprojekt.
Die EWE AG und die TU Dresden wählen aktuell 15 bis 20
geeignete Ein- und Zweifamilienhäuser in der Umgebung
Oldenburgs aus, um sie anschließend mit BHKW, Wärmespeichern
mit Heizstab sowie der nötigen Mess-, Steuerungs- und
Regelungstechnik auszustatten.
Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags findet am
17.3.2015, 12 Uhr im Festsaal des Rektorats der TU Dresden
(Mommsenstr. 11) statt. Interessierte Medien sind herzlich dazu
eingeladen. Anmeldungen bitte bis Freitag, 13.3.2015, an die
Pressestelle der TU Dresden ().
Informationen für Journalisten:
Dr.-Ing. habil. Joachim Seifert
Institut für Energietechnik
Tel.: 0351 463-34909
Dr. Jörg Hermsmeier
EWE AG – Forschung und Entwicklung
Tel.: 0441 4805-1400