29.10.2007
TUD bewirbt sich mit drei Projekten für die Sächsische Exzellenzinitiative
Nachdem sich die TUD bereits mit der Einwerbung eines Exzellenzclusters und einer Graduiertenschule bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erfolgreich durchsetzen konnte, hat sie am 29. Oktober 2007 für die Sächsische Exzellenzinitiative Antragsskizzen für folgende drei Spitzentechnologiecluster eingereicht:
1. Mikro- und Nanotechnologien in der Elektronik (MINATRONIK)
2. European Center for Emerging Materials and Processes Dresden (ECEMP): Mehrkomponentenwerkstoffe mit erweitertem Einsatzspektrum für Hochtechnologieanwendungen im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau
3. Gemeinsames Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie
Mit diesen drei Antragsskizzen setzt die TU Dresden konsequent ihre bisherige Strategie fort, ihre Forschungskompetenz in fächerübergreifenden, interdisziplinär vernetzten Strukturen weiter zu profilieren.
Die TU Dresden nimmt die Antragsskizzen zum Anlass, gleichzeitig ein Gesamtkonzept zur Bündelung und Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Technologietransfers vorzustellen.
Projekt 1
Mikro- und Nanotechnologien in der Elektronik (MINATRONIK) - Exzellenzcluster
20 Professoren wollen künftig fakultätsübergreifend forschen
Eines der drei Projekte, die die TU Dresden für die Sächsische Landesexzellenzinitiative vorschlägt, vereint Forschungsvorhaben der Elektrotechnik, der Physik und der Chemie. Zwanzig Professoren der entsprechenden Fachbereiche haben sich dafür mit außeruniversitären Instituten und industriellen Partnern abgestimmt und eine ausführliche Projektskizze eingereicht. Der Antrag trägt den Titel MINATRONIK ("Mikro- und Nanotechnologien in der Elektronik") und definiert fünf große Themenfelder, in denen jeweils mehrere Einzelprojekte vereinigt wurden; darunter "Neue funktionelle Materialien und Architekturen", "Nanoelektronische Schaltungen" oder "Technologien und Materialien für die Systemintegration in der Elektronik".
Der Projektleiter von MINATRONIK, Prof. Karl Leo, erläutert dazu: "Was die Forschung im mikroelektronischen Bereich angeht, besteht dringender Handlungsbedarf, wenn wir uns auf Augenhöhe mit anderen Standorten im internationalen Wettbewerb begeben wollen. Das "Silicon Saxony" kann auf eine einzigartige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Wir glauben, dass man durch eine exzellente Forschung und Entwicklung einen überzeugenden Standortanreiz für die bestehenden und neuen Firmen schaffen kann. Diese Anstrengungen wollen wir in dem geplanten MINATRONIK-Projekt bündeln."
Informationen für Journalisten:
Prof. Karl Leo
Tel.: 0351 463-37533
Projekt 2
Vom Atom zum komplexen Bauteil
Die TU Dresden auf dem Weg zur sächsischen Exzellenz-Universität
Die Technische Universität Dresden bewirbt sich mit einem Forschungskomplex um Fördermittel im Rahmen der Sächsischen Landesexzellenzinitiative. Beantragt wird die Einrichtung des sächsischen Spitzentechnologieclusters "European Centre for Emerging Materials and Processes Dresden (ECEMP)". Damit werden Forschung und Lehre nachhaltig auf internationalem Niveau weiter gestärkt.
Im ECEMP sollen zielgerichtet Mehrkomponentenwerkstoffe (Verbundwerkstoffe, Werkstoffverbunde) für Leichtbauanwendungen mit den zugehörigen Technologien entwickelt werden, aufbauend auf den drei Werkstoffklassen metallische (Stahl, Aluminium, Magnesium, Titan), nichtmetallisch-organische (Kunststoffe, Naturstoffe) sowie nichtmetallisch-anorganische (Keramik, Glas) Werkstoffe.
Zur Umsetzung des höchst anspruchsvollen wissenschaftlichen Programms sind u. a. folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Schaffung neuer Professuren, Juniorprofessuren und Stiftungsprofessuren
- Bildung von internationalen Nachwuchsgruppen und Graduiertenschulen mit 100 Doktoranden
- Einrichtung eines werkstoff- und eines technologieorientierten Masterstudienganges
- Schaffung familienfreundlicher Forschungsstrukturen
- Einrichtung fakultätsübergreifender Experimental- und Technologiepools.
Das Spitzentechnologiecluster ECEMP stützt sich auf die exzellente werkstoffübergreifende Kompetenz und Ausstattung des Dresdener Materialforschungsstandortes mit seinen mehr als 1000 universitären und außeruniversitären Materialwissenschaftlern. Darüber hinaus fließt auch die starke regionale Kompetenz insbesondere der kleinen und mittelständischen Industrie in das ECEMP mit ein.
Damit fungiert das Spitzentechnologiecluster ECEMP als Impulsgeber und Inkubator für die traditionsreiche TU Dresden, um bei der nächsten Exzellenzinitiative des Bundes den Status einer Eliteuniversität zu erhalten.
Informationen für Journalisten:
Anja Schüler-Renner
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
Tel.: 0351 463-39471
Fax +49 351 463-38143
Projekt 3
Gemeinsames Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie soll Krebstherapie entscheidend voranbringen
Dresdner Forscher wollen Labor für Protonen- und Ionenstrahlen
Die Technische Universität Dresden (TUD), das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus beantragen im Rahmen der Sächsischen Exzellenzinitiative Mittel für ein "Gemeinsames Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie". In dem geplanten Zentrum sollen mehr als 100 Wissenschaftler fakultäts- und institutionsübergreifend auf dem Gebiet der Krebsforschung, speziell zu innovativen Bestrahlungstechnologien und Diagnosemethoden arbeiten. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung völlig neuartiger, Laser basierter Strahlentherapiegeräte zu Protonen- und Ionentherapie von Tumorerkrankungen bis hin zur Marktreife. Diese Entwicklung muss auf der Basis einer konventionellen Protonen- oder Ionentherapieanlage sowie modernster Bild gebender Verfahren, wie PET/MR einschließlich klinischer Radiopharmazie, erfolgen. Gegenüber heutigen Anlagen wird der erwartete Vorteil der Laser-Beschleunigungstechnologie in einer erheblichen Kostenreduzierung gesehen. Der vorliegende Antrag auf Landesfördermittel setzt auf eine enge Partnerschaft zwischen den wissenschaftlichen Institutionen und der Industrie, die bereit ist, einen erheblichen Teil der Investitionen in das neue Zentrum zu übernehmen.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. med. Michael Baumann
Tel.: 0351 458-5292
Fax: 0351 458-5716
www.oncoray.de
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf
Prof. Dr. rer. nat. Roland Sauerbrey
Tel.: 0351 260-2744, -2625
Fax: 0351 260-2700
Informationen für Journalisten:
Pressestelle der TUD
Tel. 0351 463-32398