21.09.2010
Bereicherung für Dresdner Einzelmolekül-Analytik
Seit September baut am Zentrum für Innovationskompetenz B CUBE ein Experte für Bio-Nano-Werkzeuge seine Arbeitsgruppe auf. Dr. Michael Schlierf hat sich in den nächsten fünf Jahren viel vorgenommen: Gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe wird er Bio-Nano-Werkzeuge entwickeln und im Eigenbau konstruieren, um damit molekulare Maschinen aus Zellen zu untersuchen und zu manipulieren. Ziel dabei ist die Funktionsweise von solchen Biomaschinen genau zu verstehen, insbesondere von solchen, welche in Krankheiten wie Krebs involviert sind. Dieses Verständnis soll dazu beizutragen, spezifischere Medikamente mit reduzierten Nebenwirkungen entwickeln zu können. Ein weiteres Vorhaben von Michael Schlierf zielt darauf ab mit Hilfe molekularer Maschinen Nanostrukturierungssysteme weiter zu entwickeln.
Am Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) B CUBE der TU Dresden findet Dr. Schlierf ideale Bedingungen für seine interdisziplinäre Forschung. In Kürze werden auch drei neue B CUBE Professuren besetzt sein, die das Zentrum dauerhaft an der TU Dresden verankern.
Das ZIK B CUBE wurde 2008 für eine Millionenförderung im Rahmen des Programmes "Zentren für Innovationskompetenz: Exzellenz schaffen - Talente sichern" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt. Das junge Zentrum macht sich die Natur zum Vorbild, um neue und effizientere Materialien und Technologien zu entwickeln, die für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen dringend benötigt werden. Das Besondere am Ansatz von B CUBE ist die Aufklärung von Funktionen lebender Systeme auf molekularer Ebene und deren Übersetzung in synthetische Systeme. Genau diesen Ansatz verfolgt Dr. Schlierf mit seiner Arbeitsgruppe 'Bionanotechnologische Analysen und Manipulation’.
Dr. Schlierf studierte Physik in München, Paris und New York. Er promovierte an der TU München auf dem Gebiet der Proteinfaltung welche er mit Hilfe von Einzelmolekül-Kraftspektroskopie studierte. Anschließend forschte er als Postdoc von 2008 bis 2010 an der University of Illinois in den USA und erweiterte dort sein Repertoire der Einzelmoleküluntersuchungen um Fluoreszenzmethoden. Als Untersuchungsobjekte nimmt er sich nun am B CUBE zwei Klassen von Biomaschinen vor. Zum einen wird er Moleküle untersuchen, welche die DNA, den Erbgutträger, modifizieren und vervielfältigen können. Zum anderen wird seine Arbeitsgruppe die Funktionsweise von Abbaumaschinen auf molekularer Ebene studieren. Für beide Forschungsrichtungen werden spezielle Methoden benötigt, die in der Gruppe von Dr. Schlierf eigens entwickelt und aufgebaut werden.
Kontakt für Journalisten:
Dr. Michael Schlierf, ZIK B CUBE,
Tel. 0351 463-43050,
Prof. Carsten Werner,
Sprecher ZIK B CUBE,
Tel.: 0351 465-8531
werner@bcube-dresden.de
www.bcube-dresden.de