25.10.2010
Thüringer Schüler werden gesünder
Am 26. Oktober 2010 starten die AOK PLUS, das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie die TU Dresden in Erfurt das Projekt „Gesunde Lebenswelt Schule“. Es wendet sich an die Schüler und Lehrer von Regelschulen und Gymnasien im Freistaat und bietet in den nächsten beiden Jahren individuelle Unterstützungen bei der Förderung der Schüler- und Lehrergesundheit. Die Projektpartner unterstützen die Teilnehmer in der gesundheitsfördernden Gestaltung von Schule und bei der Etablierung der dazu gehörenden Strukturen im schulischen Alltag. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für ein gesundes Schulklima und Lebensumfeld der Schüler zu gestalten.
In einem Workshop werden am 26. Oktober 2010 in Erfurt die
Lehrer von über 50 Schulen über die Einzelheiten dieses
Projektes informiert. Dabei geht es vor allem um die
Vorstellung der individuellen Unterstützungsangebote.
Thüringens Staatssekretär für Bildung, Wissenschaft und
Kultur, Prof. Dr. Roland Merten, begrüßt das Vorhaben und dankt
der AOK PLUS und der TU Dresden für das Engagement: „Angesichts
von zunehmenden Bewegungsmangel und Übergewicht bei vielen
Schülern sind gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport für die
junge Generation wichtiger denn je. In der Verantwortung sind
dabei sowohl Elternhaus als auch Schule. Hier muss gesunde
Lebensweise vorgelebt und erfahrbar gemacht werden.
Unterstützung gibt dabei das Projekt ‚Gesunde Lebenswelt
Schule’.“
Der Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der AOK
PLUS, Frank Storsberg, zum Engagement der Kasse:
„Das Projekt ‚Gesunde Lebenswelt Schule’ reiht sich ein in eine
große Palette von Angeboten der AOK PLUS zu mehr
Kindergesundheit. Denn es macht Sinn, mit gesundheitsfördernden
Maßnahmen bereits in der Schule zu beginnen. Vor dem
Hintergrund, dass 15 Prozent der Thüringer Kinder und
Jugendlichen übergewichtig sind und mehr als die Hälfte
Haltungsschäden haben, sieht sich die AOK PLUS in der Plicht,
diese Probleme anzupacken. Denn damit können wir auch Schüler
erreichen, bei denen sich ein negatives Gesundheitsverhalten
noch nicht ausgeprägt hat. Die Erfolgschancen sind dann
besonders groß und chronische Krankheiten wie Diabetes und
Herzprobleme können vermieden werden.“
5000 Schüler wurden zur Schülergesundheit
befragt
Darüber hinaus werden die Wissenschaftler der TU Dresden heute
in Erfurt zum Auftakt des Projektes die Ergebnisse der
Thüringer Landesstudie zur Schülergesundheit 2010
vorstellen.
Der Leiter der Forschungsgruppe Schulevaluation, Prof. Dr. Wolfgang Melzer, würdigt die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Ministerium und AOK PLUS als Modellfall von „Public-Private-Partnership“ und sieht vor dem Hintergrund der ermittelten Befunde einen Hauptansatzpunkt der Prävention in der Entwicklung einer positiven Schul- und Lernkultur.
Die Ergebnisse basieren auf einer Fragebogenerhebung von rund 5.000 Thüringer Schülern zwischen 11 und 16 Jahren. Bei dieser Befragung ging es nicht nur um die Gesundheit der Jugendlichen. Thematisiert wurden auch das Freizeitverhalten und die Unterstützung im familiären und schulischen Umfeld.
Der Autor der Studie, Dr. Ludwig Bilz von der TU Dresden, nennt die wichtigsten Ergebnisse: „Die Thüringer Schüler bezeichnen ihre Gesundheit selbst mehrheitlich als „gut“ bis „ausgezeichnet“ und geben hier sogar eine bessere Einschätzung ab als bei unserer letzten Befragung vor fünf Jahren. Schaut man genauer, so zeigen sich positive Entwicklungen im Bereich der körperlichen Gesundheit oder beim Nichtrauchen. Immer noch bestehen hohe psychische Belastungen und ungesunde Ernährungsgewohnheiten. Beunruhigend ist der nach wie vor enge Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Schüler und ihrer Gesundheit.“
Auf Grundlage dieser Daten werden für jede am Projekt
teilnehmende Schule Einzelprofile und individuelle
Unterstützungsangebote erstellt, in die auch die Einschätzungen
der Schüler zum Schulklima, zur Unterrichtsqualität und den
Mitbestimmungsmöglichkeiten einfließen.
Die Thüringer Gesundheitsstudie ist Teil der internationalen HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children), die von der WHO unterstützt wird. Parallel werden hier im Turnus von vier Jahren Kinder und Jugendliche in über 40 Ländern zu ihrer Gesundheit und ihrem Gesundheitsverhalten befragt. In Deutschland sind neben Thüringen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Hamburg beteiligt.
Die komplette Thüringer Landesstudie zur
Schülergesundheit 2010 unter: www.aokplus-online.de
Projekt mit Zukunft
Ziel des Projektes ist es, Bildung und Gesundheit in den
teilnehmenden Schulen zu vernetzen. Die gewonnenen Erfahrungen
sollen dann allen Schulen in Thüringen und anderen
Bundesländern (z.B. Sachsen) zur Verfügung gestellt werden.
Die Partner setzen mit diesem Projekt ein bundesweites Signal, wie ein breites, gesellschaftliches Miteinander zu einer zukunftsorientierten Kindergesundheit führen kann.
Die Schulen können sich für das Projekt bewerben bei:
Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
Referat 3A 6, Marion Dörfler, Werner-Seelenbinder-Straße 7,
99096 oder per Mail an
Informationen für Journalisten:
AOK PLUS:
Jürgen Frühauf
Te.l: 0361 6574-80021
Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur:
Gerd Schwinger
Te.l: 0361 3794-606