11.05.2021
SEMECO will medizinische Instrumente und Implantate revolutionieren. Projektantrag für Zukunftsclusterinitiative des BMBF in finaler Runde
Die TU Dresden will mit der Ideenskizze SEMECO ein akademisch-industrielles Ökosystem für sichere hochintegrierte cybermedizinische Mikrosysteme schaffen und den Innovationsstau in der Medizintechnikbranche damit brechen. SEMECO hat es nun als einer von 15 der ursprünglich 117 eingereichten Anträge in die nächste Runde des Ideenwettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Clusters4Future“ geschafft.
Die Medizintechnik benötigt einen verlässlichen Zulassungsprozess, der jedoch aufgrund zunehmender Komplexität der Systeme auch immer längere Zeiträume in Anspruch nimmt. Patienten möchten Innovationen der Medizintechnik aber möglichst schnell für sich nutzen können, wie sie es von elektronischen Lifestyle- und Wellnessprodukten gewohnt sind. Jenseits dieser Lifestyle- und Wellnessprodukte bietet die Integration von Mikroelektronik, Sensorik und Mikroaktorik revolutionäre Chancen für die Medizin, die allerdings aufgrund eines bisher unauflösbaren Widerspruchs zwischen immer komplexeren Systemen und Funktionsanforderungen einerseits, sowie immer anspruchsvollerer, aber traditioneller Regulatorik andererseits kaum genutzt werden. Dieser gebrochene Innovationszyklus hat schwerwiegende Folgen für Patienten, gefährdet die Zukunft der deutschen Medizintechnikindustrie und verspielt für die Halbleiter- und Mikrosystemtechnikindustrie einen wichtigen Zukunftsmarkt. So wie in anderen Branchen besteht auch hier die akute Gefahr des Verlusts der deutschen Innovationsführerschaft in der Medizintechnik. Durch inhärent sichere Systemarchitekturen und mittels designimmanenter KI-assistierter Regulatorik soll SEMECO („Secure Medical Microsystems and Communications“) diesen Innovationsstau durch ein akademisch-industrielles Ökosystem für sichere hochintegrierte cybermedizinische Mikrosysteme überwinden. Dafür bietet SEMECO am akademisch und industriell führenden europäischen Standort für Mikroelektronik, Nachrichtentechnik und erklärbare KI ideale Voraussetzungen. Auf Basis der Zusammenarbeit der Industrie mit dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit und dem 5G++Lab Germany der TU Dresden sowie dem Barkhausen Institut werden revolutionäre smarte medizinische Instrumente und Implantate durch neuartige Integration von Sensorik, Aktorik und Informationsverarbeitung möglich.
Im Herbst 2021 soll die Idee schließlich in die sechsmonatige Konzeptionsphase starten, in der dann interdisziplinär eine gemeinsame Forschungs- und Innovationsstrategie erarbeitet wird.
Informationen für Journalisten:
Patrick Melzer M.A.
PR and Outreach
Else Kröner Fresenius Center for Digital Health
Faculty of Medicine Carl Gustav Carus
Technische Universität Dresden
Tel.: +49 351 458-11379
Web: digitalhealth.tu-dresden.de/