19.11.2010
Wissenschaft auf den Punkt gebracht
Nach zehn Minuten ist Schluss. So viel Zeit haben die
Kandidaten, um dem Publikum zu erklären, was sie gerade
forschen. Wie sie das tun, steht ihnen frei – ob mit
Händen oder Füßen, Worten, Bildern, Gesten oder Gesang. Egal ob
Professorin oder Doktorand, egal aus welchem Fach, am Ende
bewerten die Zuschauer, wer seine Sache am besten gemacht hat.
Noten gibt es nicht nur dafür, wie verständlich die
Vortragenden ihr Thema aufbereiten, sondern auch, wie originell
oder mitreißend sie es darbieten.
Am 22. November um 19.30 Uhr sucht Dresden den forschenden Superstar: Der Science Slam „kurz & klug“ geht im Dülfersaal der Technischen Universität über die Bühne. Der Applaus des Publikums entscheidet, wer als Sieger aus dem fröhlichen Wettstreit um die „Goldene Kopfnuss“ hervorgeht.
Die Idee, einem Laienpublikum Wissen auf etwas andere Art zu vermitteln, ist dem Poetry Slam entlehnt, einer Art Schaulaufen für freie Lyrik. Nur dass es beim Science Slam um ernste Inhalte geht. Das Braunschweiger Haus der Wissenschaften lud 2008 erstmals zu solchem akademischen Kräftemessen ein. Inzwischen betreten in immer mehr deutschen Städten Forschende die Bühne, um Nichtwissenschaftler für ihr Thema zu begeistern, sei es für „strafrechtliche Aspekte in den Liedern von Johnny Cash“ oder für „ein inverses Verfahren zur Messung von lokalen Wärmeübergangskoeffizienten mittels IR-Thermographie“. Im Ernst: Das geht, und zwar so, dass die Zuschauer etwas zu lernen und zu lachen haben. In Braunschweig hat die regelmäßig stattfindende Show längst Kultstatus.
Die Dresdner Premiere des Science Slam haben die
Studentenstiftung und der Career Service anlässlich der „Langen
Nacht der Wissenschaft“ im Juni lanciert. Damals übte sich der
wissenschaftliche Nachwuchs unter freiem Himmel vor dem
Hörsaalzentrum der TU in alternativen Formen des Dozierens.
„kurz & klug“ verlegt das Veranstaltungsformat jetzt in das
stilvolle Ambiente des Festsaals über der Alten Mensa – und
lässt auch gestandene Professoren in den Ring. Tatsächlich
haben sich bereits 9 Teilnehmer gemeldet, zwei davon mit
höheren akademischen Weihen. Als Moderator übernimmt der
TU-Kommunikationswissenschaftler Professor Wolfgang Donsbach
das Mikrofon.
Damit niemand durstig bleibt, bietet die Studentenstiftung
einen Getränkeverkauf an. Auch für den kleinen Hunger ist
vorgesorgt. Der Eintritt ist frei. Der Festsaal an der
Dülferstraße 2, über der Alten Mensa der TU gelegen, ist mit
öffentlichen Verkehrsmitteln bequem zu erreichen: Bus 61 bis
Haltestelle Technische Universität, Bus 66 bis Mommsenstraße,
Bus 85 bis Helmholtzstraße oder die Straßenbahnlinien 3 und 8
bis Haltestelle Nürnberger Platz. Weitere Informationen sind im
Internet unter http://www.mpi-cbg.de/scienceslam/
zu finden.
Organisiert haben den Science Slam die drei Dresdner
Max-Planck-Institute und die Technische Universität Dresden
gemeinsam mit der freien Wissenschaftsjournalistin Sabine
Sütterlin.
Informationen für Journalisten:
Florian Frisch
Max Planck Institute of Molecular Cell Biology and
Genetics
Tel.: 0351 210-2840
Fax: 0351 210-1019