22.03.2023
Das Start-up Projekt Makrophagen 2.0 ist einer der Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup
Eine neuartige Zelltherapie, die gegen solide Tumore als häufigste Krebserkrankung helfen kann. Das ist die Idee hinter Makrophagen 2.0, einem Start-up-Projekt von Prof. Michael Sieweke, Prof. Martin Bornhäuser, Dr. Anke Fuchs und Dr. Ludwig Englmeier. Jetzt wurde das Team als eines von zehn Siegerteams in der Konzeptphase des größten deutschen Businessplan-Wettbewerbs im Bereich Life Sciences ausgewählt und ist damit der Verwirklichung einen großen Schritt näher gekommen.
Neue Therapien haben die Krebsbehandlung in den letzten Jahren revolutioniert. Diese zellbasierten Therapien nutzen derzeit meist T-Zellen des Immunsystems, um Krebszellen wirksam zu bekämpfen und zu zerstören. „Leider sind diese revolutionären Therapien bisher auf Blutkrebs beschränkt und funktionieren nicht bei soliden Tumoren, also der Mehrzahl der Krebsarten", sagt Dr. Ludwig Englmeier. „Unser multidisziplinäres Team will das ändern.
Das Team von Makrophagen 2.0 will neuartige Zelltherapien auf der Basis von Fresszellen, auch Makrophagen genannt, entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Immunzellen sind die Makrophagen in der Lage, in feste Tumore einzudringen. Das macht sie zu einem hervorragenden Werkzeug, um Krebszellen effektiv zu eliminieren.
Allerdings waren in der Vergangenheit Versuche, Makrophagen in Zelltherapien umzuwandeln, erfolglos. „Krebszellen können Makrophagen beeinflussen und in Helfer verwandeln, die den Tumor nicht zerstören, sondern sein Wachstum fördern", erklärt Prof. Michael Sieweke, Alexander von Humboldt-Professor und Forschungsgruppenleiter am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD). „Wir haben einen Weg gefunden, die Fresszellen so zu verändern, dass sie gegen die Manipulation durch die Krebszellen resistent werden. Unsere patentierten Makrophagen bleiben stabil im scharfgeschalteten Zustand und sind in der Lage, Tumorzellen effektiv zu zerstören.
„Unser Ziel ist es, Zelltherapien effektiv von der Laborbank ans Krankenbett zu bringen", schließt Dr. Anke Fuchs, Forschungsgruppenleiterin am CRTD und Kollegiatin des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Präzisiononkologie.
Der jährliche Science4Life-Wettbewerb besteht aus drei voneinander unabhängigen Phasen. Die gerade abgeschlossene Konzeptphase begann im Januar 2023. Über 90 Gründungsteams präsentierten eine kompakte Zusammenfassung ihres Gründungskonzepts, die dann von einer Jury bewertet wurden. In der Vorbereitung auf diese Phase unterstützte der Präzisionstherapie-Cluster SaxoCell als Netzwerkpartner das Makrophagen 2.0-Team. Am Ende wurden 20 Projektteams für das Finale der Projektphase nach Berlin eingeladen, wo an zwei Tagen mit Workshops und individuellem Coaching rund um das Thema Unternehmensgründung die Konzepte optimiert wurden. Zehn Teams wurden als Gewinner der Konzeptphase ausgewählt, unter ihnen Makrophagen 2.0.
Viel Zeit zu feiern gibt es aber nicht für unser Team, denn die Frist für die Einreichung des kompletten Businessplans für die dritte und letzte Phase des Wettbewerbs ist schon in einem Monat.
Über das Science4Life Venture Cup
Science4Life ist eine deutsche Initiative zur Unterstützung von Gründern und Gründerinnen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie. Hauptsponsoren von Science4Life sind das Bundesland Hessen und das weltweit führende Gesundheitsunternehmen Sanofi. Seit 25 Jahren ist es die Mission von Science4Life, neue Ideen zum unternehmerischen Erfolg zu führen.
Der 1998 ins Leben gerufene Science4Life Venture Cup für Start-ups aus den Bereichen Life Sciences und Chemie wird jährlich vergeben und ist ein wichtiges Instrument, um jungen Unternehmern und Unternehmerinnen den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
Mehr Informationen: https://science4life.de/venturecup/