23.08.2019
Status quo sächsischer KI-Angebote
Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu den größten Trendthemen der Digitalisierung. Aber wie sind Unternehmen und Forschung in Sachsen eigentlich bei diesem Thema aufgestellt? Und welchen Hürden sehen sich die Akteure gegenüber? Diesen Fragestellungen ist das Fraunhofer IIS/EAS gemeinsam mit der TU Dresden im Rahmen eines Forschungsprojektes nachgegangen. Die Ergebnisse werden zurzeit während einer Roadshow der Projektpartner durch den Freistaat vorgestellt. Die Veranstaltungsreihe an vier verschiedenen Standorten endet am 28. August 2019 in der Lausitz.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft und Forschung im KI-Umfeld zu stärken, wurde im November 2018 das Projekt »Künstliche Intelligenz – Kompetenzen und Innovationspotential in Sachsen« (KIKiS) gestartet. Der Fraunhofer-Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme IIS/EAS und die Professur Hochparallele VLSI-Systeme und Neuromikroelektronik der TU Dresden haben hierfür in den vergangenen Monaten den Status quo und die Perspektiven für KI-Angebote im Freistaat untersucht. Die zentrale Frage war, wie Anbieter ganz konkret Bedarfe, Potentiale, Herausforderungen und notwendige Rahmenbedingungen einschätzen, um erfolgreiche KI-Lösungen zu entwickeln.
Umfangreiche Interviews mit Experten aus Forschung und Wirtschaft, die sich mit verschiedenen Fragestellungen vom maschinellen Lernen bis hin zu künstlichen neuronalen Netzen beschäftigen, geben nun Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Handlungsbedarf gesehen wird. Dazu zählen der Wissens- und Technologietransfer, die Lehre, die Bereitstellung von analysierbaren Datenbeständen oder die Qualifizierung und Weiterbildung von Mitarbeitern. »Es zeigt sich unter anderem, dass wir zukünftig den Austausch und Transfer von Wissen zwischen Forschung, Lehre und Wirtschaft noch effizienter und vor allem wechselseitig gestalten müssen,« greift Dr. Peter Schneider, Projektleiter von KIKiS und Leiter des Fraunhofer IIS/EAS, eine der zentralen Schlussfolgerungen aus den Befragungen auf. »Nur so können wir uns in Sachsen auch jenseits von Einzelerfolgen signifikante Wettbewerbsvorteile mit KI-Angeboten erarbeiten.« Prof. Christian Mayr von der TU Dresden ergänzt: »KI-Anwendungen bauen auf effizienter Hardware auf. Hier kann Sachsen als führender Mikroelektronikstandort seine Stärken ausspielen. Außerdem sollte angesichts des gezeigten Bedarfs der Privatindustrie die Ausbildung im Bereich KI deutlich ausgebaut werden.«
Einen Überblick über alle wichtigen Projektergebnisse haben das Fraunhofer IIS/EAS und die TU Dresden im Rahmen einer Roadshow durch Sachsen bereits in drei Regionen des Freistaates gegeben. Die Veranstaltungsreihe, die gemeinsam mit Unternehmen ausgerichtet wird, ist als Austauschplattform mit Live-Demonstrationen und Projektwerkstätten angelegt und sowohl für KI-Aktive geeignet als auch für Unternehmen, die erst noch ihre Potentiale ausloten wollen. Der letzte Roadshow-Termin findet am 28. August 2019 in Krauschwitz ab 14 Uhr statt.
Eine kostenfreie Anmeldung ist über www.eas.iis.fraunhofer.de/ki4me möglich. Hier steht zudem ein Überblick der Ergebnisse aus der Expertenbefragung zum Download zur Verfügung. Das Projekt »KIKiS« wird im Rahmen der Technologieförderung durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Informationen für Journalisten:
Fraunhofer IIS/EAS
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS
Sandra Kundel, Kommunikation
Tel.: 0351 4640-809
https://www.eas.iis.fraunhofer.de
TU Dresden
Professur Hochparallele VLSI-Systeme und Neuromikroelektronik
Prof. Christian Mayr
Tel.: 0351 463-42392