27.03.2010
Internationaler Preis an Dresdner Biotechnologen für bedeutende gentechnische Entwicklungen
Die harte Arbeit der letzten Jahre hat sich ausgezahlt: Prof. Francis Stewart wurde auf dem letzten Treffen der Internationalen Gesellschaft für Transgene Technologien Ende März in Berlin mit dem "Preis für herausragende Beiträge im Feld der transgenen Technologien" ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit Stewarts erfinderische Pionierarbeit in der Entwicklung von Methoden der Gentechnik. Die Gesellschaft ehrt seit 2001 hervorragende Wissenschaftler mit dem Preis, der mit 3000 Euro Preisgeld verbunden ist und vom ungarischen Künstler Bela Rozsnyay gestaltet wurde.
Der Australier Francis Stewart und sein Forschungslabor haben eine neue Technik des Recombineering entdeckt, eine Methode, die das Engineering von großen DNA-Molekülen ermöglicht. Obwohl die Methoden des ursprünglichen DNA-Engineerings - basierend auf Schnittstellen - Meilensteine in der Molekularbiologie sind, beschränken sie sich auf relativ kleine DNA-Moleküle. Die von Stewart entwickelte Methode beruht auf der Technik des homologen Recombineering (eine molekularbiologische Methode zur Manipulation von DNA), welches durch Proteine vermittelt wird und eine neue Logik für jede Aufgabe im DNA-Engineering darstellt. Diese Technik ist weniger arbeitsaufwändig als bisherige und bietet daher große Zeit- und Kostenersparnisse. Francis Stewart wurde von der Jury als exzellentes Beispiel im Bereich der Gentechnik gelobt. "Er kombiniert außerordentliche molekularbiologische Fähigkeiten mit außergewöhnlicher Vision", äußert sich die Gesellschaft.
Francis Stewart erhielt seinen Doktortitel an der Universität New South Wales (Sydney, Australia) 1986. Nach seiner Promotion forschte er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, bevor er als Gruppenleiter am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) von 1991 bis 2001 arbeitete. Im Jahr 2000 gründete er seine Firma Gene Bridges GmbH als Spin-off aus dem EMBL. 2001 kam Stewart dann als Professor für Genomik an das BIOTEC nach Dresden und brachte auch seine Firma Gene Bridges GmbH mit.
Kontakt für Journalisten:
Katrin Boes, Pressesprecherin BIOTEC,
Tel.: 0351 463-40347,
Prof. Dr. Francis Stewart, Professor für Genomik am
BIOTEC
Tel.: 0351 463-40130,