Jun 10, 2013
Von 3-D-Produktion bis Nähaggregat
Geringer Materialeinsatz, schnelle Produktionsverfahren und innovative textile Lösungen: Die Textilforscher der TU Dresden stellen ihre aktuellen Forschungsergebnisse derzeit auf den Fachmessen TECHTEXTIL und TECHPROCESS in Frankfurt am Main vor. Bis 13. Juni präsentiert das Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) innovative 3D-Gestricke, Nähaggregate, Verfahren zur 3D-Produktentwicklung und das Studentenprojekt „Kohlefaserverstärkter Leichtbaudemonstrator“. Zugleich informieren die Wissenschaftler über die Studienmöglichkeiten im Bereich Textil- und Konfektionstechnik an der TU Dresden.
Ein Highlight zur TECHTEXTIL ist die Präsentation innovativer Stricktechnik. In enger Zusammenarbeit mit der Firma Shima Seiki (Japan) wird am ITM das Potenzial der Stricktechnologie für die Umsetzung von endkonturnahen Verstärkungsstrukturen für den Leichtbau untersucht. Der Einsatz der Stricktechnik eröffnet hier völlig neue Perspektiven für eine Minimierung des Fertigungsaufwands mit deutlich reduziertem Materialeinsatz bei maximaler Ausnutzung der besonderen Eigenschaften der verwendeten Fasern. So sind komplex geformte dreidimensionale textile Strukturen mit unterschiedlichsten Fasermaterialen, wie sie zum Beispiel in den Bereichen Medizin, Leichtbau oder Sportgeräte und -bekleidung verwendet werden, in nur einem Arbeitsschritt realisierbar. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Maßfertigung von medizinischen Artikeln wie Orthesen oder Bandagen, welche eine hohe Wirksamkeit bei hohem Tragekomfort gewährleistet.
Verfahren zur automatischen Konstruktion von körperferner Bekleidung auf Basis von skalierbaren 3D-Formkörpern stellen die TUD-Wissenschaftler an ihrem TEXPROCESS-Stand vor. Die Professur Konfektionstechnik des ITM zeigt die neusten Entwicklungen auf Basis ihrer langjährigen international anerkannten Kompetenzen auf dem Gebiet der 3D-Produktentwicklung und CAE-Techniken. Darüber hinaus wird ein Nähaggregat für Faserverbundbauteile wie Windradflügel vorgestellt. Es wird gemeinsam mit der Firma „Pfeil Nähmaschinen“ entwickelt und ist flexibel einsetzbar. Das Nähaggregat kann beliebig in der Werkzeugform positioniert werden, um eine nähtechnische Verbindung der großflächigen Verstärkungslagen zu erzeugen.
Einen tiefen Einblick in die Fertigung von Hochleistungsbauteilen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff erhalten die Studenten des ITM bei einem Projekt, das ebenfalls im Rahmen der TECHTEXTIL vorgestellt wird. Sie entwickeln derzeit an der TU Dresden erstmalig einen kohlefaserverstärkten Leichtbaudemonstrator, der eine ganzheitliche Prozesskette vom Fasermaterial bis zum fertigen Bauteil abbildet. Die Studenten organisieren eigenständig ihre Teilprojekte, bearbeiten sie und haben in der Bauteilformgestaltung vollkommene Entscheidungsfreiheit. Das ermöglicht ihnen eine intensive Auseinandersetzung mit den notwendigen Prozessschritten und den dazugehörigen Parametern eines solchen Projektes.
http://tu-dresden.de/mw/itm
http://techtextil.messefrankfurt.com
http://texprocess.messefrankfurt.com
Informationen für Journalisten:
Annett Dörfel, Öffentlichkeitsarbeit am ITM
Tel.: +49 351 463-39321 oder
Tel.: 0160 339 85 06 (ab 10.06.2013)
http://tu-dresden.de/mw/itm