07.02.2012
Spurensucher: Jugendliche erforschen Teilchen aus dem All
Gemeinsame Pressemitteilung Technische Universität Dresden, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY und Deutsche Physikalische Gesellschaft
Mit einfachen Experimenten aus der Astroteilchenphysik
können Jugendliche ab sofort Teilchen aus dem All aufspüren und
eigene Forschungsprojekte durchführen. „Netzwerk Teilchenwelt“,
das bundesweite Netzwerk zur Vermittlung von Teilchenphysik an
Jugendliche und Lehrkräfte, erweitert damit sein Angebot um
Projekte aus der Astroteilchenphysik an 14 Standorten: Aachen,
Bonn, Dresden, Erlangen, Freiburg, Göttingen, Hamburg,
Heidelberg, Karlsruhe, Mainz, Münster, Würzburg, Wuppertal und
Zeuthen. Die TU Dresden leitet das Projekt „Netzwerk
Teilchenwelt“ und bietet ab sofort Fortbildungen und
Experimente zur Astroteilchenphysik an.
Aus den Weiten des Kosmos treffen unablässig Teilchen auf die
Erde und durchdringen uns völlig unbemerkt. Aber was sind diese
kosmischen Teilchen? Wie und wo werden sie erzeugt? Wie können
unsichtbare kosmische Teilchen überhaupt erforscht werden?
Diesen Fragen gehen Wissenschaftler der Astroteilchenphysik in
Großforschungsprojekten auf der ganzen Welt nach. Ab sofort
können sich Jugendliche in ganz Deutschland dieser
faszinierenden Forschung mit eigenen Experimenten nähern. Mit
dem neuen Cosmic-Projekt des bundesweiten „Netzwerk
Teilchenwelt“ erforschen Jugendliche im Alter von 15 - 19
Jahren, wie man kosmische Teilchen messen kann und was sie uns
über das Universum verraten. Mithilfe der Experimente
untersuchen die Teilnehmer zum Beispiel, aus welcher Richtung
die meisten kosmischen Teilchen die Erdoberfläche erreichen,
oder werten Daten aus, die bei einer Fahrt des deutschen
Forschungsschiffes „Polarstern“ zur Antarktis aufgezeichnet
wurden.
Neue Experimente aus Zeuthen und Göttingen zum Ausleihen auch
in Dresden
Für die Experimente wurden am Deutschen Elektronen-Synchrotron
DESY in Zeuthen und an der Universität Göttingen Detektoren im
Kleinformat weiterentwickelt, um den jungen Forschern eigene
Livemessungen zu ermöglichen. Die Experimente sind ähnlich
aufgebaut wie die großen Forschungsanlagen und vermitteln so
einen Einblick in die tägliche Arbeit der Wissenschaftler.
Besonderes Highlight ist, dass die Experimente für Projekte in
Schulen, Schülerlaboren und anderen Lernorten ausgeliehen
werden können und somit eigenständiges Forschen z.B. bei
Projektarbeiten und AGs möglich wird. Dies ist ab sofort auch
in Dresden möglich, denn der Lehrstuhl von Prof. Kai Zuber am
Institut für Kern- und Teilchenphysik bietet Fortbildungen für
Lehrkräfte in Astroteilchenphysik an, erster Termin ist der 24.
März. Außerdem unterstützt Zubers Team Einrichtungen bei der
Durchführung von Cosmic-Projektwochen in Schulen,
Schülerlaboren und anderen Lernorten.
Forschung zum Anfassen
„Das Cosmic-Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass Jugendliche
über das ‚Netzwerk Teilchenwelt‘ in Kontakt mit
Wissenschaftlern kommen, Forschungseinrichtungen von innen
kennenlernen und mit den ‚Einstiegs-Experimenten‘ einen
praxisnahen Zugang zur Astroteilchenphysik bekommen“, sagt der
Projektleiter von „Netzwerk Teilchenwelt“, Prof. Dr. Michael
Kobel von der Technischen Universität Dresden. Carolin
Schwerdt, wissenschaftliche Koordinatorin bei DESY in Zeuthen
ergänzt: „Im Laufe einer Projektwoche oder Projektarbeit können
die Jugendlichen ihr eigenes Forschungsprojekt entwickeln und
es mit den Wissenschaftlern auswerten und diskutieren.“ Wer
teilnimmt, kann sich auch für Workshops am Europäischen
Forschungszentrum für Teilchenphysik CERN qualifizieren.
„Netzwerk Teilchenwelt“ mit erweitertem
Programmangebot
Das Projekt wird vom bundesweiten „Netzwerk Teilchenwelt“
angeboten, in dem sich 22 deutsche Forschungsinstitute aus der
Astroteilchen- und Teilchenphysik und CERN unter Leitung der TU
Dresden zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk bietet bereits
seit mehr als zwei Jahren Projekttage rund um die
Teilchenphysik und die Forschung am Large Hadron Collider für
Jugendliche und Lehrkräfte an. Das Cosmic-Projekt ist eine
Erweiterung und Fortführung des Netzwerk-Programms mit der
wissenschaftlichen Koordination am Deutschen
Elektronen-Synchrotron DESY in Zeuthen. Gefördert wird
„Netzwerk Teilchenwelt“ vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung; Schirmherrin ist die Deutsche Physikalische
Gesellschaft.
Startschuss in Zeuthen, Hamburg, Erlangen, Dresden und
Wuppertal
Der Startschuss fällt in Zeuthen, Hamburg, Erlangen, Dresden
und Wuppertal. Ab Februar laufen die ersten Projektwochen,
Forschungsarbeiten und Fortbildungen zur Messung kosmischer
Teilchen an. Aktuell sind folgende Veranstaltungen
geplant:
Termine:
- 14.02.2012 Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte bei DESY in Zeuthen
- 22.02.2012 Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte am Albrecht-Thaer-Gymnasium in Hamburg
- 20.-24.02.2012 Cosmic-Forschungswoche in Erlangen
- 24.03. 2012 Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte an der TU Dresden
- 10.-14.04.2012 Cosmic-Forschungswoche in Erlangen
- 02.-05.04.2012 Cosmic-Forschungswoche an der Bergischen Universität Wuppertal
Weitere Termine in Ihrer Region unter www.teilchenwelt.de oder auf
Anfrage.
Weitere Informationen:
Fotos: Pressefotos finden Sie zum Download unter
http://www.teilchenwelt.de/das-projekt/presse/
Video: Ein Video über das Cosmic-Projekt des Netzwerks
finden Sie ebenfalls unter http://www.teilchenwelt.de/das-projekt/presse/
Informationen für Journalisten:
Projektkoordination und -kommunikation „Netzwerk
Teilchenwelt“:
Anne Glück,
Tel.: 0351 463-33769,
Wissenschaftliche Koordination Cosmic-Projekt:
Carolin Schwerdt,
Tel.: 033762 7-7564,