23.01.2017
Tor zum Hochtechnologie Campus - Institutsgebäude angewandte Physik an TU Dresden übergeben
In seiner Rolle als Bauherr übergab heute Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland im Beisein des Rektors der TU Dresden, Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, und des Institutsleiters Prof. Dr. Karl Leo den Neubau des Institutsgebäudes für die angewandte Physik an der TU Dresden an Wissenschaftsstaatssekretär Uwe Gaul.
„Die Forschung an der TU Dresden im Bereich der angewandten Physik ist ein wichtiger Standortfaktor für die Region Dresden als Europas größtem Mikroelektronikstandort und konnte z.B. der Entwicklung organischer Leuchtdioden (OLED) maßgebliche Impulse verleihen“, sagte Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland. „Spitzenforschung erfordert neben klugen Köpfen auch ein angemessenes Arbeitsumfeld. Dieses konnten wir hier mit dem neuen Institutsgebäude schaffen“, so Unland weiter.
Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange unterstrich die fundamentale Bedeutung der universitären Spitzenforschung für den Freistaat: „Die Industrie in Sachsen ist für ihre weitere positive Entwicklung auf die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte durch die Universitäten angewiesen. Darüber hinaus soll universitäre und außeruniversitäre Forschung neue Technologien bereitstellen, die von sächsischen Firmen in am Markt erfolgreiche Produkte weiterentwickelt werden können. Die enge Verknüpfung von Spitzenforschung und Lehre stellt sicher, dass die universitäre Ausbildung an der TU Dresden auf ihrem hohem Niveau bleibt und attraktiv für Studierende aus aller Welt ist. Das neue Institutsgebäude ist zudem ein wichtiger Baustein in der künftigen Exzellenzstrategie der Universität. Die Fähigkeiten und Forschungsergebnisse der angewandten Physik tragen durch ihre hohe Reputation zu den guten Chancen der TU Dresden bei der Exzellenzstrategie bei.“
Das Gebäude in der Form eines Quaders wurde unter der Regie der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement errichtet. Das Gebäude übernimmt die Torfunktion für den im Gebiet südlich der Nöthnitzer Straße entstehenden Hochtechnologie Campus. Dieser besteht unter anderem aus den Neubauten für Technikum, Hochleistungsrechenzentrum oder auch NaMLab (Nanoelectronic Materials Laboratory). Der Neubau bietet auf 3500 m² Fläche Platz für teils in Reinraumqualität ausgeführte Laborräume sowie Büro- und Besprechungsräume. Aufgrund der künftig zum Einsatz kommenden empfindlichen Messgeräte wurde der Bau besonders schwingungsarm konstruiert. Neben der reinen Funktionalität war auch Nachhaltigkeit ein Aspekt bei der Bauausführung. So wurde das Gebäude mit einer 400 m² großen Solaranlage auf dem Dach ausgestattet und wird mit Abwärme des benachbarten Hochleistungsrechenzentrums der TU beheizt. Die Baukosten betrugen ca. 29,45 Mio. Euro. Baubeginn war im März 2014. Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union wird noch für 170.000 Euro eine Photovoltaikanlage mit organischen Solarzellen als Pilotvorhaben in die Südfassade integriert.
In den Neubau ziehen die Forscher des Instituts für angewandte Physik und photonische Materialien sowie Forscher des Center for Advancing Electronics Dresden (CfAED) ein. Insgesamt werden etwa 120 Forscher im Gebäude tätig sein. Die Forscher arbeiten unter anderem an der Entwicklung hochpräziser Messmethoden im Nanometerbereich bzw. auf der Femtosekundenskala.
Das Gebäude erhält in Würdigung der Verdienste von Hermann Krone den Namen „Hermann-Krone-Bau“.
Hintergrund:
Hermann Krone (1827 – 1916) war ein deutscher Fotograf, Wissenschaftler, Hochschullehrer und Publizist. Er gilt als einer der besten und bekanntesten Fotografen des 19. Jahrhunderts. Seine 1853 aufgenommene Serie des Elbsandsteingebirges markierte für Sachsen den Beginn der Landschaftsfotografie. Als Lehrer und Dozent für Photographie an der Technischen Hochschule Dresden und deren Vorgängereinrichtungen vermittelte er ab 1870 seine praktischen und theoretischen Kenntnisse. Sein Ziel war es, die Anerkennung der Photographie als angewandte Wissenschaft zu erreichen und durch Verbesserung der Abbildungsleistungen der Photographie ihre Anwendungsgebiete auszuweiten. Zu Lehrzwecken legte er eine große Sammlung von Fotografien der unterschiedlichsten Verfahren an. Diese Sammlung von hohem kulturhistorischen Wert übergab er 1907 dem Wissenschaftlich-Photographischen Institut der Technischen Hochschule Dresden, dem heutigen Institut für angewandte Physik der TU Dresden. Die Sammlung wird im neuen Institutsgebäude untergebracht.
Informationen für Journalisten:
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Pressesprecher Stephan Gößl
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