18.02.2009
TransEcoNet - Schutzgebiete ohne Grenzen in europäischen Netzwerken
Häufig sind Schutzgebiete wie Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete in Europa in sich geschlossene Reservate des Biotop- und Artenschutzes. Sie sind durch mehr oder weniger ungeschützte Landschaften oftmals unzureichend miteinander verbunden. In der öffentlichen Wahrnehmung besitzen diese Netzwerke von Landschaften eine geringe Bedeutung. Sie werden als landwirtschaftliche Flächen oder für Verkehrswege intensiv genutzt, könnten aber einen immensen Beitrag zum Erhalt des Natur- und Kulturerbes sowie der Biodiversität liefern. "Die Wunschvorstellung, dass sich langfristig ein Schutzgebiet unmittelbar an das nächste reihen wird, ist unrealistisch, vielmehr sind die Verbindungsachsen zwischen den Schutzgebietsregionen zu erhalten und entsprechend zu entwickeln", sagt Prof. Dr. E. Csaplovics von der Fachrichtung Geowissenschaften der TU Dresden.
Im Mittelpunkt des EU-Projektes TransEcoNet stehen Strategien und Lösungsansätze zum Schutz und zur Wiederherstellung grenzübergreifender ökologischer Netzwerke. Das öffentliche Bewusstsein für die Werte des natürlichen und kulturellen Erbes dieser Landschaftskorridore soll durch die Bereitstellung, Interpretation, Verknüpfung und Präsentation von vielschichtigen raumbezogenen Informationen gestärkt werden. Ziel ist die Darstellung und Analyse der historischen Entwicklung, der aktuellen Bedrohungen und der Möglichkeiten eines nachhaltigen Managements dieser ökologisch wertvollen Netzwerke, die aus Schutzgebieten und Verbindungsachsen ohne Berücksichtigung der einzelnen Staatsgrenzen in Zentraleuropa bestehen.
TransEcoNet wurde im Januar 2009 mit einer Laufzeit von 40 Monaten gestartet und wird mit mehr als zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Federführende Institution ist die Technische Universität Dresden, Professur für Fernerkundung. Weitere Partner sind Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Naturschutzorganisationen und Schutzgebietsverwaltungen in sechs Ländern Zentraleuropas von Slowenien, Ungarn und Österreich über die Tschechische Republik und Polen bis nach Deutschland.
Die Auftaktveranstaltung findet am 25. Februar 2009, 10 Uhr, im Dresdner Blockhaus, Neustädter Markt 19, statt. Veranstaltungssprache ist Englisch.
Weitere Informationen sind unter www.transeconet.eu zu finden:
Wir würden uns sehr freuen, Sie zur Eröffnungsveranstaltung von TransEcoNet in Dresden begrüßen zu dürfen und stehen für weitere Fragen zum Projekt gern zur Verfügung. Die Möglichkeit für ein Pressegespräch mit dem Projektleiter sowie mit internationalen Projektpartnern wird nach dem Vormittagsprogramm um 12.30 Uhr angeboten.
Informationen für Journalisten:
Stephan Schöps
Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung
Tel.: 0351 463-37563