28.01.2008
Günstiger transportieren
Ein wesentlicher Standortfaktor für Industriebetriebe ist, in die internationalen Transport-Netzwerke eingebunden zu sein, um Güter möglichst schnell und kostengünstig anliefern bzw. zu den Kunden transportieren zu können. Auch für die sächsischen und generell für die ostdeutschen Industriestandorte, strategisch ohnehin günstig zwischen West-, Südost- und Osteuropa gelegen, ist eine optimale Einbindung in diese Netzwerke von zentraler Bedeutung.
Forscher der Eisenbahnbetriebswissenschaften an der TU Dresden entwickelten hierfür zunächst theoretische Lösungsansätze, die nun in der Praxis umgesetzt werden. Am Beispiel des Industriestandortes Schwarzheide untersuchten sie, welche Eisenbahn-Infrastruktur benötigt wird, um den Standort bestmöglich an das internationale Transport-Netzwerk anzuschließen, wie vorhandene Infrastrukturen effektiver genutzt und durch welches Betriebskonzept Güter schneller, wirtschaftlicher und damit kundenorientierter transportiert werden können.
Die in der Studie der Dresdner Eisenbahnbetriebswissenschaftler vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Logistik und Betriebsführung der Eisenbahn werden derzeit realisiert. Beispielsweise wird die Infrastruktur auf dem Gelände der BASF sowie des Bahnhofs Ruhland an die neuen Erfordernisse angepasst, Gleise werden verlängert, die Stellwerktechnik modernisiert und die Weichenstruktur verändert. Damit gelang es den Wissenschaftlern, durch ihr praxisorientiertes Forschungsprojekt dazu beizutragen, die Wirtschaftlichkeit der Verkehrswege zu verbessern, vorhandene Verkehrswege zu erhalten, ostdeutsche Standorte durch die Einbindung in internationale Logistikketten attraktiver zu machen, neuen Verkehr auf die Schiene zu verlagern, und damit die Wirtschaft und den Umweltschutz zu fördern.
Die Methoden, die in die Erstellung des neuen Konzepts einflossen, werden ständig weiterentwickelt, verbessert und zunehmend für eine fachübergreifende Zusammenarbeit bereitgestellt. Anlässlich des 125jährigen Jubiläums der Eisenbahnbetriebslehre in Dresden findet am 21./22. Februar 2008 ein internationaler Fachkongress mit dem Thema "Eisenbahnbetrieb - Chancen und Herausforderungen für Wissenschaft und Praxis" statt. Dieser Fachkongress hat das Ziel, die Verbindung von Eisenbahnbetrieb und Logistik in gemeinsamer Forschung künftig noch enger auszugestalten, um auch auf diesem Weg weitere Vorteile für Industriekunden und für die Fahrgäste im Schienen-Personenverkehr zu erschließen. Die Anmeldung zu dem Kongress ist bis zum 8. Februar 2008 per Post, Fax oder E-Mail möglich.
Informationen für Journalisten:
Prof. Rainer König
Tel. 0351 463-36531
http://tu-dresden.de/bsr