01.02.2018
TU Dresden ist Gastgeber für einen Anneliese Maier-Forschungspreisträger 2018
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat acht internationale Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften für die Anneliese Maier-Forschungspreise 2018 ausgewählt. Darunter ist Prof. Dr. Douglas Cairns von der University of Edinburgh, der von Prof. Dr. Dennis Pausch, Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, für den Preis vorgeschlagen wurde.
Während der kommenden fünfjährigen Forschungskooperation mit der TU Dresden wird sich der Gräzist auf die Suche nach den „Spuren der Emotionen“ begeben. Scham, Schuld, Ehre – Gefühle wie diese begleiten die Menschheit seit jeher. Douglas Cairns greift solche Themen aus Sicht eines Klassischen Philologen auf. Er gilt als international führender Experte für die Emotionsforschung, einem besonders innovativen und anspruchsvollen Feld seiner Disziplin. Dabei liegt der Fokus auf dem sprachlichen Umgang mit Emotionen in antiken Texten und nicht nur auf der semantischen Analyse. Douglas Cairns‘ Forschungen zu griechischen Dramen und griechischer Lyrik zeichnet aus, dass er auch Erkenntnisse anderer Disziplinen wie der Psychologie, Biologie oder der Verhaltensforschung einbezieht. Mit großem Erfolg: Bereits seine Dissertation zu Scham in der griechischen Kultur avancierte zum Standardwerk seines Fachs. Durch die Kooperation mit der Technischen Universität Dresden soll Cairns die historische Emotionsforschung, die bislang vor allem von der angelsächsischen Altertumswissenschaft betrieben wird, in Deutschland stärken.
Douglas Cairns ist Professor für Klassische Philologie an der University of Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Er wurde 1987 an der University of Glasgow in Griechischer Philologie promoviert. Anschließend lehrte und forschte er an vielen internationalen Universitäten, darunter die University of Otago, Neuseeland, die University of St Andrews und die University of Glasgow, beide Schottland, und die University of Leeds, England, bevor er 2004 zum Professor of Classics der University of Edinburgh berufen wurde. Douglas Cairns erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter Forschungsstipendien der Humboldt-Stiftung und des Leverhulme Trust. Cairns ist unter anderem Vizepräsident bei The Classical Association und Vorsitzender im Classical Association Journals Board.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat drei Wissenschaftlerinnen und fünf Wissenschaftler aus dem Ausland für die Anneliese Maier-Forschungspreise 2018 ausgewählt. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 250.000 Euro dotiert und werden an herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler vergeben, die von Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert werden. Mit dem Preisgeld werden Forschungskooperationen mit Fachkolleg*innen in Deutschland für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren finanziert. Der Preis soll die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland voranbringen und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Dennis Pausch
Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Tel.: +49 (0) 351 463-32961