02.06.2017
TUD beteiligt sich am Offenen Rathaus
10. Juni: Bürger beteiligen - mitmachen, mitreden und mitbestimmen
Am Sonnabend, 10. Juni 2017, ist das Dresdner Rathaus ganz besonders offen. Von 9 Uhr bis 17 Uhr präsentieren sich Ämter und Fraktionen des Stadtrates auf dem Rathausvorplatz, im Foyer Goldene Pforte, dem Fest- und Plenarsaal sowie vielen weiteren Räumen im Rathaus. Dabei geben sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Beigeordneten Einblick in die politische Arbeit und die Verwaltung. Vordergründig geht es um Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. Ein Planspiel zur Kommunalpolitik, verschiedene Workshops und ein Verwaltungs-Slam liefern Informationen und zeigen, wie Stadtpolitik funktioniert.
Die Geistes- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität Dresden beteiligen sich mit Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion. Ab 11 Uhr diskutieren Wissenschaftler und Kommunalpolitiker gemeinsam mit Dresdner Bürgern über „Demokratie 4.0 – Chance oder Risiko? Medienwandel und Bürgerbeteiligung in der Kommunalpolitik“. An der TU Dresden ist viel über die Rolle der Medien, über direkte Demokratie und über Erscheinungsformen und Auswirkungen destruktiver Kommunikation geforscht worden. Im Zusammenhang mit aktuellen Trends in den „Digital Humanities“ und Entwicklungen im Bereich „E-Democracy“ ergeben sich Chancen und Risiken medialer Vermittlung. Am Beispiel der „Aleppo-Busse“, aber auch an zahlreichen weiteren Beispielen zeigt sich die Verschränkung von kommunal angeregten, nicht nur von der Regionalpresse begleiteten, aber auch vordergründig unkontrolliert in der Netzwelt ablaufenden Kommunikationsprozessen. Nach drei Impulsvorträgen, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, debattieren Prof. Dr. Thomas Köhler (Fakultät Erziehungswissenschaften), Prof. Dr. Lutz Hagen (Philosophische Fakultät), Dirk Birgel (Dresdner Neueste Nachrichten) gemeinsam mit Anke Wagner (Stadträtin), Franziska Schubert (MdL) und den Gästen über die Rolle der Medien, direkte Demokratie, Medienwandel und Bürgerbeteiligung in der Kommunalpolitik.
Bei einem "Science-Slam" gibt es unterhaltsame und allgemeinverständliche Kurzvorträge von Wissenschaftlern, bei einem "Poetry-Slam" kurze poetische Einlagen von Künstlern. Beim Offenen Rathaus wollen Mitarbeiter der Stadtverwaltung in vergleichbaren Kurzvorträgen einen unterhaltsamen Einblick ins Verwaltungshandeln geben - in Form eines "Verwaltungs-Slam". Wie funktioniert die Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung? Wie können Bürger Verwaltung und Stadtrat zum Handeln bewegen? Welche Aufgaben hat eigentlich das Büro der Integrations- und Ausländerbeauftragten? Kurz und knackig soll dieses Experiment werden.
Bei der Zukunftsspinnerei zur "Stadtverwaltung der Zukunft" sind Visionäre gefragt: in einem Workshop, geleitet Norbert Rost, Leiter des Zukunftsstadt-Projekts, sollen Ideen zu Papier gebracht werden, wie eine bessere Stadtverwaltung funktionieren kann. Es soll nicht gemeckert werden, sondern Zukunftsbilder gezeichnet werden, die die Frage beantworten: Wie hätten wir Dresdner unsere Stadtverwaltung gern? Die Ergebnisse des Workshops sollen der Strategie-Abteilung Anregungen geben, wie Verwaltung zukünftig gestaltet sein könnte.
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung findet das Planspiel Kommunalpolitik statt. Hier sollen Abläufe in einer politischen Institution, z. B. im Stadtrat, möglichst wirklichkeitsgetreu nachgespielt werden. Ziel ist es, Politik nicht als passives Zuschauen, sondern als aktives Gestalten zu erleben. Die Teilnehmenden versetzten sich in die Rolle Dresdner Kommunalpolitiker. Sie lernen die „echten“ Politiker kennen, bilden Fraktionen, suchen sich Themen, erarbeiten ihre Standpunkte als Anträge und spielen dann eine Stadtratssitzung nach. Dabei werden sie durch Profis betreut und angeleitet. Start ist 10 Uhr im Ratssaal. Nach einer kurzen Einführung mit der Erklärung zum Ablauf und zu den Spielregeln folgt dann in Gruppen das „1x1 der Kommunalpolitik“. Im Anschluss werden vier gleichstarke Fraktionen gebildet, die dann gemeinsam weiterarbeiten. Zu den vier gebildeten Fraktionen kommen jeweils Stadträte des Dresdner Stadtrates. Gemeinsam mit den „echten Stadträten“ erarbeiten die Fraktionen danach einen eigenen Antrag. In der Mittagspause werden die Anträge der vier Fraktionen kopiert und den anderen Fraktionen zur Vorbereitung gegeben. Nach der Mittagspause gibt es eine kurze Fraktionssitzung, in der sich alle Fraktionen zu den Anträgen positionieren mit Zustimmung, Ablehnung oder Enthaltung. Argumente werden gesammelt und die Redner festgelegt. Das Finale: 15 Uhr öffentliche Stadtratssitzung im Ratssaal. Die Fraktionen nehmen Platz, der Oberbürgermeister eröffnet die Sitzung und weist noch einmal kurz auf die Geschäftsordnung hin. Dann werden von den Fraktionen die Anträge eingebracht, die Positionen dargelegt und über die Anträge abgestimmt. Der Oberbürgermeister beschließt die Sitzung und dankt den Teilnehmern. Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 80 Personen. Schülerinnen und Schüler, die am Planspiel teilnehmen wollen, sollten mindestens in der 7. Klassenstufe sein. Anmeldungen unter E-Mail: .
Das Kulturhauptstadtbüro lädt 9 Uhr zu einem Frühstück in den Festsaal. Dresdner Vereine zeigen die unterschiedlichen Frühstücksgewohnheiten in Europa und laden zum Probieren ein. Im Laufe des Tages gibt es mit dem Auftritt der Jindrich Staidl Combo Konzerte oder die Möglichkeit, mit der mobilen Siebdruckwerkstatt des Riesa Efau selbst künstlerisch tätig zu werden. Es wird über den Fernsehturm oder das Sachsenbad diskutiert und 13 Mikroprojekte vorgestellt, die die Bewerbung zur Kulturhauptstadt voranbringen. Der Tag soll genutzt werden, um gemeinsam mit den Dresdnerinnen und Dresdnern die Kulturhauptstadtbewerbung weiterzuentwickeln. Das Programm selbst wird von vielen Vereinen und Initiativen gestaltet
Auf dem Rathausvorplatz stellen sich Ordnungsamt, Rettungsdienst und Feuerwehr vor. Zu sehen ist die Verkehrsüberwachung mit einem „Blitzer-Auto“ und was die Diensthunde des Gemeindlichen Vollzugsdienstes alles können. Die Feuerwehr rückt mit Drehleiter und Löschzug an und bringt für die kleinen Gäste eine Hüpfburg, einen Wissen-Parcours und ein Zielspritzgerät mit. Außerdem gibt es Führungen durch das Rathaus, Einblicke in das Goldene Buch der Stadt, einer Ehrenamtsmeile und vieles mehr. Das ausführliche Programm gibt es unter http://www.dresden.de/OffenesRathaus
Informationen für Journalisten:
Jana Höhnisch
Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften
Tel.: +49 (351) 463-36775