26.09.2018
TUD-Professoren Schulz und Schulz für Lebenswerk und Verdienste um die Baukultur mit DAI-Preis ausgezeichnet
Spitzenklasse im Architekten-Hörsaal
Die Deutsche Botschaft in Wien, der Nordkopf Tower der Stadtwerke Wolfsburg, in Dresden die rote Feuerwache – eines haben sie gemeinsam. Die Architekturentwürfe stammen alle aus den kreativen Händen des Architektenteams Ansgar Schulz und Benedikt Schulz aus Leipzig. Eine architektonische Leistung sticht aus ihrer Referenzliste heraus und erregte auch international viel Aufmerksamkeit: Die Katholische Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig. Dafür erhielten die neu an die TUD berufenen Professoren u. a. den renommierten Europäischen Preis für Architektur und Ingenieurleistungen – den Balthasar Neumann Preis – sowie den Preis des Bundes Deutscher Architekten. Doch die Ende September verliehene Auszeichnung des Dachverbands der Architekten- und Ingenieurvereine in Deutschland krönt die Reihe der Anerkennungen: Im Alter von nur 52 bzw. 50 Jahren wurden Ansgar Schulz und Benedikt Schulz bereits für ihr Lebenswerk und die Verdienste um die Baukultur mit dem Großen DAI Preis für Baukultur ausgezeichnet.
„Die Auszeichnung ist eine große Ehre für uns, auch, weil neben unserem Werk als Ganzes unser Wirken als Universitätsprofessoren gewürdigt wird. Zugleich ist der Preis Bestätigung und Motivation, den beschrittenen Weg als Architekten und Wissenschaftler konsequent fortzusetzen.“, freuen sich Schulz und Schulz. Unter anderem trägt das Kirchenprojekt in Leipzig zu dieser Ehrung bei. Kirchenbauten sind per se etwas Besonderes und werden in der Regel selten neu gebaut, als vielmehr dem Trend nach umfunktioniert oder gar geschlossen. In ihrer Heimatstadt ergab sich 2012 für Schulz und Schulz die einmalige Chance, sehr frei dieses in Expertenkreisen als herausragend ausgezeichnete Bauwerk der letzten Jahre zu entwerfen. Die Herausforderung bestand darin, eine atmosphärische und sakrale Raumwirkung zu schaffen, die die Besucher der Kirche berührt, zur Einkehr und zum Gebet einlädt. Vor allem die Lichtführung ist dabei ein entscheidendes Gestaltungselement. Darüber hinaus wird das Engagement der Brüder für Baukultur gewürdigt – unter anderem wurden die Architekten in den Konvent der Bundesstiftung Baukultur und in die Sächsische Akademie der Künste berufen.
Ab dem kommenden Wintersemester nehmen sie ihre Tätigkeit an der Professur für Entwerfen und Konstruieren I der Fakultät Architektur auf. „In Dresden haben wir nun die Gelegenheit, in unserer sächsischen Heimat an einer der renommierten Architekturfakultäten Deutschlands zu wirken. Unseren Ansatz einer ganzheitlichen Betrachtung des architektonischen Entwerfens und Konstruierens werden in Lehre und Forschung weiter ausbauen.“ Schulz und Schulz haben auch schon ganz konkrete Pläne, welche Erfahrungen und Kenntnisse sie den Studenten weitervermitteln wollen: „Wir folgen unserer Überzeugung, dass jungen Studierenden Architektur nur aus einer Verschmelzung von praktischer Architektentätigkeit und theoretisch-wissenschaftlicher Arbeit erfolgreich vermittelt werden kann. So wie wir das Häuserbauen aus eigener Erfahrung vermitteln, sollen die Studierenden das Entwerfen und Konstruieren an realitätsnahen Aufgaben erlernen.“
Informationen für Journalisten:
Thomas Gohr
M.Sc. Dipl.-Ing. Architekt
Kommunikation