07.06.2015
TUD Rektor Hans Müller-Steinhagen: "Spitzenforschung ist international"
„Wissenschaft = international“ – so das Credo der TU Dresden. Seit vielen Jahren versucht die Technische Universität Dresden erfolgreich, die besten Köpfe weltweit für ein Studium oder eine Mitarbeit zu gewinnen. „Offenheit, Neugier, kulturelle Vielfalt und internationale Zusammenarbeit sind die Basis für gute Bildung, Wissenschaft und Wohlstand – in Dresden, Sachsen, Europa, weltweit“, fasste der Rektor der TUD, Professor Hans Müller-Steinhagen, heute vor Journalisten in Dresden zusammen. „Als TU Dresden leben wir vom Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den Studierenden aus aller Welt und von der Zusammenarbeit mit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen hier vor Ort.“
Zur Campusfamilie mit rund 37.000 Studierenden und rund 7.770 Mitarbeitern gehören mehr als 5.000 internationale Studierende und Mitarbeiter, die aus 125 Ländern kommen. „Gerade unsere Exzellenzcluster für Biotechnologie und Mikroelektronik, aber auch alle anderen Wissenschaftsbereiche, sind ganz stark auf internationale Spezialisten angewiesen“, erläuterte Müller-Steinhagen. „Spitzenforschung funktioniert eben nur grenzübergreifend.“ Damit sich die internationalen Top-Wissenschaftler auch in der Stadt an der Elbe zuhause fühlen, haben sowohl die TU Dresden als auch die Stadt Dresden „Welcome Center“ eingerichtet, die zum Beispiel bei der Wohnungssuche, Kinderbetreuung oder Behördengängen helfen. Zudem unterstützt der Dual Career Service von DRESDEN-concept, einem Zusammenschluss von 22 Wissenschaftsinstitutionen in Dresden, bei der Jobsuche für Ehepartner.
Ende 2014 lag der Anteil internationaler Studierender an der TUD bei 12,5 Prozent (mehr als 4.600 internationale Studierende aus 125 verschiedenen Ländern). Die meisten kamen aus China (1092), Vietnam (234), Russland (256), der Ukraine (197) und Indien (227). In den letzten Jahren ist vor allem die Anzahl der chinesischen und indischen Studierenden gestiegen. Zudem kommen auch immer mehr Lateinamerikaner an die TUD in der Elbestadt. Die meisten internationalen Studierenden gibt es im Bereich Ingenieurwissenschaften mit 1.715. So bietet die TU Dresden allein elf englischsprachige Masterstudiengänge, vorwiegend in technisch-naturwissenschaftlichen Gebieten.
Zusammen mit der United Nations University (UNU), die 2012 mit dem Institute for the Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES) eine Zweigstelle in Dresden einrichtete, entwickelte die TUD auch Doktoranden-Programme im Bereich Umweltwissenschaften.
Die TUD hat aktuell ca. 150 offizielle Kooperationsverträge mit ausländischen Hochschulen. Die wichtigsten sind die sogenannten Strategischen Partnerschaften der Bereiche. Aktuell hat der Bereich Medizin gemeinsam mit der Medical School des King’s College in London den ersten europäischen Transcampus gegründet. Dabei sollen Forscher aus den zwei Universitäten in einem grenzübergreifenden Verbund zusammenarbeiten und so die beiderseitigen Ressourcen besser ausnutzen, erläuterte Müller-Steinhagen. „Wenn sich zwei forschungsstarke, exzellente Universitäten zusammentun, um einen Transcampus zu gründen, dann kann das Ziel nur Forschung auf internationalem Spitzenniveau sein. Wir starten zunächst auf dem Gebiet der Medizin, werden aber darüber hinaus auch andere Forschungsfelder gemeinsam bearbeiten. Durch neue gemeinsame Strukturen wird die Forschung nochmals verstärkt und beschleunigt. Aus der Zusammenarbeit zweier ehemaliger Konkurrenten erwachsen Synergien. Dies ist ein neuer Weg, im internationalen Wettstreit hervorragend zu bestehen und auch mit amerikanischen Eliteuniversitäten Schritt zu halten.“
Der Bereich Ingenieurwissenschaften arbeitet zudem mit dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai, China zusammen, der Bereich Mathematik und Naturwissenschaften mit der Osaka University, Japan sowie das Biotec/B-Cube mit dem Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering der Harvard University, USA.
Die TU Dresden gehört seit Jahren zu den aktivsten Hochschulen deutschland- wie auch EU-weit, was die Beteiligung bei Förderprogrammen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Europäischen Union (EU) angeht. So war die TUD in der DAAD-Förderbilanz 2013 mit 7 Mio. Euro auf dem 3. Platz deutschlandweit und wurde 2010 vom DAAD als aktivste deutsche Hochschule im EU-Förderprogramm TEMPUS ausgezeichnet.
Seit 2012 ist die TUD Exzellenzuniversität. Dank der Förderung aus den Mitteln der Exzellenzinitiative konnten zahlreiche Mitarbeiter aus dem Ausland für die TU Dresden gewonnen werden. Darüber hinaus ermöglichen spezielle im Rahmen des Zukunftskonzeptes entwickelte Programme, dass seit 2013 fast 60 internationale Gastwissenschaftler an der TU Dresden tätig waren. Die Fellows kamen bisher überwiegend aus Europa (51 %), gefolgt von Nordamerika (31 %) und Asien (12 %).
Zudem hat die TUD im März dieses Jahres eine umfassende Internationalisierungsstrategie verabschiedet, um sich weltweit noch stärker zu positionieren.
In den fünf neu gebildeten Bereichen (Ingenieurswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Bau und Umwelt, Medizin) wurden internationale Koordinatoren eingestellt, die die Arbeit des Akademischen Auslandsamts unterstützen.
Zudem haben in den vergangenen beiden Jahren zehn Internationale Sommerschulen mit über 300 Teilnehmern aus aller Welt stattgefunden. In diesem Jahr sind 18 Internationale Sommerschulen TUD-weit geplant.
Darüber hinaus wurde ein Sprachprogramm (SprInt) für das nicht-wissenschaftliche Personal entwickelt, um die fremdsprachliche und interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter weiter auszubauen. Seit dem Sommersemester 2014 haben sich rund 360 Verwaltungsmitarbeiter in Englisch-Kursen und interkulturellen Workshops schulen lassen. Anfang Mai fand auch die erste „International Staff Training Week“ der TU Dresden statt.
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