16.11.2021
Über dem Beyer-Bau schwebt die Richtkrone
»Tor zum Hauptcampus« soll bis zum Jahr 2024 fertiggestellt sein; derzeit beginnt der Innenausbau
Für rund 60 Millionen Euro wird der Gebäudekomplex unter Regie der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) denkmalgerecht generalsaniert. Der in den Jahren 1908 bis 1913 nach Plänen des Architekten Martin Dülfer errichtete Bau wird seit 2018 aufwändig umgebaut und auf einen zeitgemäßen Stand gebracht.
Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann besuchte am 5. November 2021 die Baustelle und machte sich gemeinsam mit Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger und Kanzler Dr. Andreas Handschuh ein aktuelles Bild. Die Arbeiten kommen gut voran. Die Rohbauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Als nächstes geht es verstärkt an den Innenausbau.
»Mit ein wenig Fantasie kann man sich heute schon vorstellen, wie hier bald studentisches Leben einzieht«, sagte Finanzminister Hartmut Vorjohann beim Rundgang. »Wir erhalten die historische Bausubstanz, aber bringen sie auf einen aktuellen Stand. Damit schaffen wir sehr gute Bedingungen für Studierende und Lehrkräfte und verbessern das Arbeitsumfeld und die Raumsituation an der TU Dresden deutlich. Die Modernisierung des TUD-Campus geht weiter voran«, so der Finanzminister.
Im Jahr 2024 soll der Beyer-Bau wieder die Fakultät Bauingenieurwesen, die aktuell auf mehrere Standorte verteilt ist, und die Arbeitsgruppe Astronomie des Instituts für Planetare Geodäsie beherbergen. Auch der 40 Meter hohe Turm mit Observatorium wird teilweise in seiner ursprünglichen Form saniert, aber auch um moderne Glasfassaden- und Leichtmetallelemente ergänzt.
»Der Beyer-Bau als markantes Tor zum Hauptcampus ist von jeher ein Wahrzeichen der TU Dresden«, sagt Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger. »Daher freuen wir uns besonders, zu sehen, wie dieses wichtige historische Gebäude mit der Sanierung erhalten und zugleich so modernisiert wird, dass ein zentraler Ort für Spitzenforschung und zeitgemäße exzellente Lehre entsteht.«
Im Rahmen der energetischen und funktionalen Komplettsanierung wird zudem der Südosteingang aus Richtung Hörsaalzentrum aufgewertet. Er ist künftig der neue Haupteingang des Beyer-Baus. Zwei historische Hörsäle werden saniert und bleiben erhalten. Die beiden Innenhöfe werden überbaut, der Verbinder wird aufgestockt. Hier entstehen neue Bürobereiche, die das Platzangebot erweitern. Das in die Jahre gekommene Wasserbaulabor der Fakultät Bauingenieurwesen wird vollständig neu errichtet und bietet künftig neue Möglichkeiten für die Lehre.
Die grundlegende Sanierung des Beyer-Baus ist eine komplexe Aufgabe und mit hohem Aufwand verbunden. Um die historische Bausubstanz so weit wie möglich zu bewahren, waren im Vorfeld umfangreiche Material- und Tragwerksuntersuchungen notwendig, die nach dem Auszug aller Nutzer begonnen werden konnten. Im Ergebnis werden nun beispielsweise Unterzüge und Decken teilweise durch Carbonbeton verstärkt, was eine nachhaltige und gute Alternative gegenüber Abbruch und Neubau darstellt.
Vom Investitionsvolumen stammen etwa zehn Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Der Anteil des Freistaates beläuft sich auf zirka 50 Millionen Euro. Das Bauvorhaben wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
UJ
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 18/2021 vom 16. November 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.