06.05.2011
Russische Forschungsstipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung für drei Monate am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten
Die Alexander von Humboldt-Stiftung mit Sitz in Bonn hat der russischen Wissenschaftlerin Dr. Olga Ulanova ein internationales Forschungsstipendium verliehen. Vom 1.Juni bis 31. August 2011 wird Frau Dr. Ulanova zu einem Gastaufenthalt am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten (IAA) in Pirna-Copitz, einer Außenstelle der Fachrichtung Wasserwesen der Fakultät Forst,- Geo- und Hydrowissenschaften, weilen. Die wissenschaftliche Betreuung wird von Prof. Bernd Bilitewski vorgenommen.
Dr. Ulanova ist PostDoc-Rechercheurin des Lehrstuhls für Rohstoffaufbereitung und Umweltschutz an der Technischen Universität Irkutsk, Russland und Koordinatorin von deutsch-russischen Umweltprojekten am Baikalsee sowie gleichzeitig Vize-Leiterin des internationalen Umweltzentrums "Baikal Waste Management":
Ziele der Forschungsarbeit an der TU Dresden sind zum einen die Fortsetzung des langjährigen deutsch-russischen Wissen- und Erfahrungsaustausches im Bereich der nachhaltigen Abfallwirtschaft, Ressourcenschonung und Öko-Bilanzierung in der Baikal-Region und zum anderen die Vorbereitung und Beantragung des zweiten bilateralen deutsch-russischen Umweltprojektes "Life Cycle Assessment of Municipal Waste Management Szenarios of the South of Lake Baikal" als Beratungshilfeprogramm“, das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Umweltbundesamt unterstützt wird.
Dabei bilden das Studium und die Analyse der Methodologie und Methoden des Life Cycle Assessment, das Life Cycle Engineering und die Bekanntmachung mit der mathematische Systemanalyse zur Sickerwasserprognose sowie der Modelle für Wasserbilanz und Deponiesickerwasser von Deponien mit Hilfe SiWaPro DSS wichtige Themenschwerpunkte.
Russland soll bei der Entwicklung der nachhaltigen Abfallwirtschaft und Ressourcenwirtschat die umfangreichen deutschen Erfahrungen nutzen können, da Deutschland eines der weltweit führenden Staaten in diesem Bereich darstellt und über eine breite Kompetenz beim Ressourcen- und Umweltschutz verfügt.
Das erhöhte Interesse Deutschlands an der Baikal-Region ist nicht nur durch die historisch ausgeprägten Beziehungen begründet, sondern auch durch die Bildung einer besonderen tourismuswirtschaftlichen Zone am Baikalsee und der Mannigfaltigkeit von ungelösten Umweltproblemen in dieser Gegend bedingt. Zurzeit ist die Frage der getrennten Sammlung und Verwertung von Abfällen sowie einer Verbesserung der örtlichen Deponietechnik Gegenstand einer lebendigen Diskussion in den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kreisen und der Regierung dieser Region.
Die Humboldt-Stipendiaten sind künftige Führungskräfte, die im Themenfeld Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz in ihren Ländern in Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung tätig sind. Jährlich erhalten Stipendiaten während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Deutschland einen umfassenden Überblick über ein forschungsnahes Projekt an einem Ort und einer Institution ihrer Wahl. Dabei werden sie in die Arbeit an der betreffenden Einrichtung sowie in das soziale und kulturelle Umfeld einbezogen. Die Stipendien werden ebenfalls aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit finanziert.
Der Gastaufenthalt von Frau Dr. Ulanova ist ein weiterer Ausdruck der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit der TU Dresden und der TU Irkutsk. Am 1. September 2009 wurde an der russischen Partnerhochschule der interdisziplinäre Masterstudiengang "Waste Management" unter Mitwirkung des Institutes für Abfallwirtschaft und Altlasten eröffnet, wobei die Möglichkeit des Erwerbs eines “Double Master Degree“ für die Absolventen dieses neuen Studienganges besteht.
Informationen für Journalisten:
Jens Deutscher,
TU Dresden,
Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften,
Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten,
Professur für Grundwasser- und Bodensanierung,
Telefon: +49 3501-530025, Fax: -530022