Am 17.10.2019 können interessierte Bürger mit Dr.-Ing. Roland Fuhrmann auf eine Zeitreise gehen. In seinem Vortrag „Dresdens Tor zum Himmel – Die erste aerodynamisch geformte Luftschiffhalle und ihr Einfluss auf die Baugeschichte“ erzählt er über die weitgehend unbekannte Baugeschichte der ehemaligen Luftschiffhalle in Dresden-Kaditz. Für seine Dissertation über die ehemalige städtische Dresdner Luftschiffhalle an der Fakultät Architektur der TU Dresden erhielt er den Kurt-Beyer-Preis 2018.

„Die städtische Luftschiffhalle wurde 1913 in Dresden-Kaditz errichtet und bestand etwa sieben Jahre. Mit ihren 191,6 m Länge, 37 m Höhe und 56 m Breite zählte sie zu den größten Luftschiffhallen ihrer Zeit“, erläutert Dr. Fuhrmann seine Begeisterung für das Thema. Trotz gerüstloser Montagetechnologie und ihrer neuartigen, allseits abgerundeten Form war die Halle laut Fuhrmann ihrer Zeit zu weit voraus und wurde lange verkannt. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Luftschiffhalle im Jahre 1921 abgerissen werden, da sie militärisch genutzt wurde. Doch der Einfluss des Dresdner Pionierbaus reichte weit – Dr.-Ing. Fuhrmann konnte nachweisen, dass das Airdock in Akron/Ohio und zwei weitere Hallen in Sunnyvale/Kalifornien und Weeksville/North Carolina nach dem Vorbild aus Dresden konstruiert wurden. Erst mit diesen internationalen Adaptionen wurde der stromlinienförmige Luftschiffhallentyp als solcher erkannt und Standard im Großluftschiffhallenbau.

Mit seinem Vortrag stellt Fuhrmann gleichzeitig das Buch zur Baugeschichte der Luftschiffhalle vor, das er aus seiner Dissertation heraus entwickelte. Es rekonstruiert minutiös und packend die spannungsreiche Baugeschichte der Halle ab 1913, illustriert mit bisher unveröffentlichtem Bildmaterial. Dabei geht er nicht nur auf den Dresdner Bau ein, sondern spannt einen breiten Bogen zum Luftschiffhallenbau im 20. Jahrhundert, begleitet vom wachsenden Erkenntnisstand der Aerodynamik. Unmittelbar verbunden sind damit die Zeppelin-Luftschifffahrt und die Streamline-Moderne. Im Buch wird auch erstmalig das bahnbrechende Schaffen des Schöpfers der damals neuen Bauform, Zivilingenieur Ernst Meier aus Berlin, umfassend gewürdigt.

Dr.-Ing. Roland Fuhrmann studierte unter anderem Baugeschichte an der TU Dresden und promovierte 2018 an der Fakultät Architektur. Das Buch wird ausliegen, kann erworben und auf Wunsch vom Autor signiert werden.

© Dr.-Ing. Fuhrmann

Information zur Veranstaltung:
Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19:00 Uhr, freier Eintritt
Zentrum für Sächsische Baukultur (ZfBK) im Kulturpalast Dresden
Schloßstraße 2, 01067 Dresden

Informationen für Journalisten:
Dr.-Ing. Roland Fuhrmann
+49 173 4304074
www.luftschiffhalle.de

https://www.zfbk.de/portfolio/dresdens-tor-zum-himmel/