Nov 25, 2025
Vier Maßnahmenpakete für Spremberg: „Zukunftswerkstatt Lausitz 2050“ der TUD erarbeitet Ideen für lokale Energiewende und Stadtentwicklung
Participants in the Lausitz 2050 Future Workshop
Nach erfolgreichen Beteiligungsformaten in Dresden und Spremberg fand am 25. November 2025 die Abschlussveranstaltung der „Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 – Energie im Fokus“ statt. Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft präsentierten ihre gemeinsam entwickelten Zukunftsvisionen und Maßnahmen für Energiewende und Stadtentwicklung. Die Ergebnisse wurden offiziell an die Spremberger Stadtverwaltung übergeben und mit lokalen Akteuren diskutiert. Initiiert und wissenschaftlich begleitet wurde die Zukunftswerkstadt von Forschenden der Technischen Universität Dresden (TUD).
Bindeglied zwischen Forschung und Gesellschaft
Workshop as part of the Lausitz 2050 Future Workshop
Die „Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 – Energie im Fokus“ zeigt beispielhaft, wie partizipative Formate zum Bindeglied zwischen Forschung und Gesellschaft werden können und Vertrauen schaffen: weg von einseitiger Wissensvermittlung, hin zu gegenseitigem Lernen und gemeinsamen Visionen.
„Die Energiewende ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern des Miteinanders“, so Projektleiterin Katharina Hunger, die begleitend den Austausch wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Akteure im Strukturwandel der Lausitz erforscht. „Unsere Visionen zeigen Spremberg im Jahr 2050 als lebenswerte Stadt, die auf Zusammenhalt, Bildung und Mitgestaltung setzt.“
Der kreative Austausch im Rahmen der Zukunftswerkstatt verlief in drei Phasen und mündete in einem gemeinsamen Problemverständnis der Energiewende, visualisierten Zukunftsbildern für 2050 sowie in umsetzungsorientierten Maßnahmen für die vier Bereiche „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Dialogkultur“, „Klimaneutrales Spremberg 2050“, „Zukunftsperspektiven für Jugendliche“ und „Fachkräftesicherung“.
So schlugen die Workshop-Teilnehmenden beispielsweise moderierte Streiträume vor und stellten für die Umsetzung einen konkreten Zeitplan auf. Die Teilnehmenden diskutierten, wie die Pariser Klimaziele in Spremberg durch eine lokale Energie- und Wärmewende umgesetzt werden könnten und auch die Zukunftsperspektiven für Jugendliche in der Region wurden in den Workshops adressiert. Letztere könnten zum Beispiel durch die Stärkung des Jugendparlaments oder die Gründung von Jugend-GmbHs verbessert werden. Fachkräfte sollen über Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen in der Region gehalten werden.
Austausch auf Augenhöhe – und die Bedeutung des Zuhörens
Participants in the Lausitz 2050 Future Workshop
Die Workshops mit acht bis zehn Teilnehmenden zeigten: Austausch auf Augenhöhe zwischen Wissenschaft und Praxis führt zu mehr als rein technologischen Aushandlungen. In einem geschützten Raum, der Platz für individuelle Kompetenzen bietet, gehe es vor allem ums Zuhören: Erkenntnisse entstünden besonders dann, wenn Praxiswissen einbezogen wird.
Die gemeinsam entwickelten Ansätze aus unterschiedlichen Rollen und Verantwortungen heraus sollen langfristig Akzeptanz und Innovation in der Lausitzregion stärken. Eine zentrale Erkenntnis: Die Zukunftsvisionen und die Maßnahmen stellen die Gemeinschaft in den Mittelpunkt der Energiewende.
Zukunft gestalten im Dialog
Besonders prägend waren die Gegensätze zwischen den Perspektiven der Dresdner Gruppe, die technische Lösungsansätze in den Vordergrund stellte, und den Erfahrungen der Spremberger Teilnehmenden, die den sozialen Wandel in der Lausitz unmittelbar erleben. Durch die digitale Vernetzung beider Gruppen entstand ein kontinuierlicher Dialog, der regionale Unterschiede sichtbar machte und gemeinsame Lösungsansätze stärkte.
Hintergrund
In der „Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 – Energie im Fokus“ diskutierten Forschende, Bürger:innen und Unternehmer:innen über Herausforderungen in der Strukturwandelregion Lausitz. Katharina Hunger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Produktionstechnik und Organisation (CIMTT) der TU Dresden, initiierte und leitete das Projekt. Es wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR) sowie Wissenschaft im Dialog (WiD) im Rahmen des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie mit 10.000 Euro gefördert.
Der Ergebnisbericht des Projekts ist hier abrufbar: https://datashare.tu-dresden.de/s/bBL3N7X3spyFq9P
Ansprechpartnerin:
Katharina Hunger
CIMTT – Zentrum für Produktionstechnik und Organisation
Technische Universität Dresden
+49 351 463-33597