Oct 26, 2020
Von Attentätervideos, über Modebilder bis Zensur: Neue Professur für Bildwissenschaft im globalen Kontext startet mit Ringvorlesung „Bildkulturen des Digitalen“
Ein Selfie vom „Outfit of the Day“ (#ootd), ein Meme hier, ein witziges Reaction Gif da oder noch schnell ein Screenshot von einem Tweet bevor er wieder gelöscht wird – digitale Bilder sind aus unserem Alltag und unserer Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die Sozialen Medien haben Bildpraktiken, Ästhetiken und Genres hervorgebracht, die sich dank digitaler Apps rasant um den Globus verbreiteten. Mit diesem weltweiten Phänomen, seinen Ursprüngen und Folgen beschäftigt sich eine digitale Ringvorlesung des Fachbereichs Kunstgeschichte der TU Dresden im kommenden Wintersemester. Die von Prof. Kerstin Schankweiler organisierte Vortragsreihe unter dem Titel „Bildkulturen des Digitalen – Praktiken, Ästhetiken, Genres“ ist die erste große Veranstaltung der neu eingerichteten Professur für Bildwissenschaft im globalen Kontext. Sie versammelt internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Israel, Australien, Frankreich und Griechenland, die über digitalen Bildphänomenen wie Selfies, Drohnenvideos oder Videoaktivismus sprechen werden.
Die Ringvorlesung soll den Raum bieten, Bildkulturen des Digitalen zu systematisieren und zu überlegen, welche bereits bestehenden kunst-, bild- und medienwissenschaftlichen Theorien auf die digitalen Bilder anwendbar sind oder ob sich neue Ansätze im Umgang mit ihnen ergeben. Darüber hinaus soll dieses moderne Phänomen historisch eingeordnet werden – es werden eventuelle Vorläufer ausgemacht beziehungsweise Bezüge zu Geschichte und Gegenwart der Kunst aufgezeigt. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Bedingungen der Sozialen Medien die Bilder selbst, aber auch ihre Verwendung und Verbreitung verändern und wie neue Bildkulturen des Digitalen entstehen.
Am 26. Oktober wird die Prorektorin für Universitätskultur der TU Dresden, Roswitha Böhm, die Reihe mit einem Grußwort eröffnen. Den ersten Vortrag hält anschließend der Kasseler Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung Daniel Hornuff über „Hassbilder“ und deren häufig unterschätzte Wirkung in den Sozialen Medien. Der Vortrag ist gleichzeitig der Auftakt der Reihe der „Dresdner Vorträge: Invektivität“, die der Sonderforschungsbereichs 1285 „Invektivität“ im Wintersemester 2020/21 ausrichtet.
Die Ringvorlesung „Bildkulturen des Digitalen“ findet ab dem 26. Oktober immer montags, 18:30 Uhr via Zoom statt. Interessierte werden gebeten, sich vorab per Mail für die Vorlesung anzumelden.
Weitere Informationen:
https://tu-dresden.de/phil/bildkulturen-des-digitalen
Informationen für Journalisten:
Prof. Kerstin Schankweiler
Professur für Bildwissenschaft im globalen Kontext
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Philosophische Fakultät