19.05.2021
„Was bedeutet (uns) Universitätskultur?“ Online-Padlet zum Sammeln und Diskutieren von Ideen weiter geöffnet
Im Zuge des vierten Zukunftslabors wurde ein Online-Padlet auf den Weg gebracht, auf dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anregungen für eine diverse, verantwortungsvolle und nachhaltige Universitätskultur hinterlegen und kommentieren konnten. Weil es so gut angenommen wurde, bleibt das Padlet bis zum 31. Mai für alle Universitätsangehörigen offen: „Dieses Format bringt so eine positive und vielseitige Resonanz von den unterschiedlichen Mitgliedern der TUD mit sich, dass wir den Zugang über die Veranstaltung hinaus verlängert haben“, sagt Prof. Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur.
Unter den derzeit gut 80 Beiträgen stechen zwei Themen hervor: Erstens gibt es einen großen Wunsch nach kreativen Begegnungs- und Erholungsflächen auf dem Universitätsgelände. Dies umschließt sowohl Aufenthaltsmöglichkeiten und Gruppenarbeitsinseln in allen Gebäuden, Besprechungsräume im Grünen, Cafés und Gastronomie (etwa in Zusammenarbeit mit dem TUUWI-Garten und dessen Kräuterangebot) als auch Angebote zum Gärtnern – bspw. die Begrünung von Dächern durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende –, große Wiesenflächen und biodiversitätssteigernde Bepflanzung mit Bäumen oder insektenfreundlichen Blumen.
Zweitens vereint das Thema Nachhaltige Mobilität auf dem Campus viele Stimmen. Impulse betreffen hier vor allem das Fahrradfahren: mehr Fahrradbügel sowie die angesichts der Bausubstanz oft herausfordernde Bereitstellung von Duschen, Umkleiden und Trockenräumen sollen das Radfahren attraktiver machen und den Autoverkehr am Campus reduzieren. Aus Sicht der Diskutanten seien zu diesem Zweck auch eine örtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, ein Ausbau der ÖPNV-Verbindung zwischen Hauptcampus, Medizincampus und den entlegeneren Standorten des geisteswissenschaftlichen Bereichs (Falkenbrunnen, August-Bebel-Straße, BSS, Wiener Straße) sowie stärker vergünstigte Jobtickets förderlich.
Neben diesen Schwerpunkten kamen auch andere Themen zur Sprache, die den vier strategischen Zielen des Prorektorats Universitätskultur „Diversität & Inklusion“, „Work | Life“, „Campusleben“ und „TUD als gesellschaftliche Akteurin“ zugeordnet werden können. So befürworten die Mitwirkenden, dass Soft Skills der Führungskräfte geschult werden sollten, um mehr Wertschätzung, Kritikfähigkeit und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Zuspruch fand auch der Wunsch, als nicht wissenschaftliches Personal Urlaub für ein Sabbatical anzusparen. Mit Blick auf das Wirken der TU Dresden in die Gesellschaft fand die Idee Unterstützung, ein Frageportal zum Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern einzurichten und dort transparent über den praktischen Nutzen des Forschungsgeschehens an der Universität zu informieren.
Zahlreiche Diskussionen entspannen sich im Padlet zudem über Probleme im Berufsalltag, beispielsweise den Überstundenabbau von Führungskräften, die Verfügbarkeit höhenverstellbarer Tische oder die Ausstattung im Home Office.
Einige Punkte blieben aufgrund ihrer Ambilvalenz (vorerst) ohne Ergebnis. Dies betrifft u.a. die Frage, ob die „Kernarbeitszeit“ (9-15 Uhr) oder die „flexible Arbeitszeit“ (6-21 Uhr) familienfreundlicher und produktiver sei. Hier spielt die individuelle Lebenssituation eine entscheidende Rolle. Angeregte Debatten gab es auch bei den Themen „Tiere im Büro“ sowie Wirkungsmacht und Praktikabilität gendergerechter Sprache.
„Ab Juni werden die Fragestellungen vom Prorektorat aufgegriffen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft“, erklärt Prof. Böhm. „Im Sinne einer lebendigen Debattenkultur an unserer Universität eignen sie sich aber genauso gut dafür, im Kolleg:innenkreis in der gemeinsamen Mittagspause weiter besprochen zu werden“. Vielleicht sogar bald wieder in Präsenz auf einer der verfügbaren grünen Erholungsflächen. Das Padlet ist noch bis 31. Mai unter https://t1p.de/bb2b offen und lädt zu Kommentaren ein.