Apr 01, 2015
TU Dresden startet drei Forschungsprojekte zum regionalen Wasserressourcen-Management
Mit drei Projektanträgen war die TU Dresden beim
Förderprogramm „Regionales Wasserressourcen-Management für den
nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
erfolgreich. Die Wissenschaftler der Professuren für
Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie sowie Wasserbau
entwickeln innovative Ansätze für ein regionales
Wasserressourcen-Management in Deutschland. Die drei Projekte
werden über drei Jahre gefördert. Das erste startet am 1. April
2015.
In_StröHmunG
Innovative Systemlösungen für die nachhaltige Bewirtschaftung
von Fließgewässern werden im Verbundvorhaben In_StröHmunG unter
Federführung der Professur für Wasserbau der TU Dresden
entwickelt. Die überwiegende Mehrzahl der Fließgewässer in
Deutschland und Europa sind aufgrund weitreichender
morphologischer Veränderungen und Abflussregulierungen in einem
schlechten ökologischen Zustand. Die Hauptgründe sind der
Ausbau, die Begradigung und Befestigung von Ufer und Sohle,
intensive Auennutzungen verbunden mit hohen Bevölkerungsdichten
und deren Hochwasserschutzanforderungen an den Fließgewässern
und deren Einzugsgebieten. Das gehäufte Auftreten mehrerer
Extremhochwasser hat zuletzt den Hochwasserschutz stark ins
öffentliche Bewusstsein gedrängt. Das Forschungsprojekt
In_StröHmunG setzt auf die Synergie von ökologisch
ausgerichteter flussgebietsbezogener Gewässerbewirtschaftung
und ökonomisch fundiertem Hochwasserrisikomanagement.
Koordinator: Professur für Wasserbau der TUD,
Prof. Jürgen Stamm
Projektpartner an der TUD: Institut für
Hydrobiologie
Projektstart: 1.4.2015
BOOT-Monitoring
Im Projekt BOOT-Monitoring entwickeln Dresdener Forscher der
Professuren für Siedlungswasserwirtschaft und
Geoinformationssysteme ein Sensormesssystem, das bei der
Befahrung von Gewässern kontinuierlich Daten zur
Wasserqualität, dem Fließverhalten und den morphologischen
Eigenschaften des Gewässers erfasst und visualisiert. Es soll
auch in sehr kleinen Bächen und Flussarmen zum Einsatz kommen,
die nicht mit normalen Booten befahren werden können. Die
Wissenschaftler erhoffen sich dadurch ein besseres Verständnis
davon, wie Stoffe im Gewässer transportiert und verändert
werden, aber auch wie sich diese Eigenschaften des Gewässers
auf seine Qualität auswirken. Getestet werden soll die neue
Technologie auf Flüssen in Sachsen und
Mecklenburg-Vorpommern.
Koordinator: Professur für
Siedlungswasserwirtschaft der TU Dresden, Prof. Peter
Krebs
Projektpartner an der TUD: Professur für
Geoinformationssysteme, Prof. Lars Bernard
Projektstart: voraussichtlich 1.5.2015
CYAQUATA
Im Project CYAQUATA, das an der Professur für Wasserchemie der
TU Dresden koordiniert wird, sollen die
Wechselbeziehungen zwischen dem Auftreten toxinbildender
Cyanobakterien und der Wasserqualität in Talsperren untersucht
werden. Ziel ist die Entwicklung einer nachhaltigen Strategie
zur Bewirtschaftung von Talsperren unter Berücksichtigung sich
ändernder Umweltbedingungen. Hintergrund ist die seit
einigen Jahren beobachtete Zunahme von Cyanobakterien,
möglicherweise als Folge des Klimawandels. Cyanobakterien
bilden sogenannte Cyanotoxine, welche die Nutzung der
betroffenen Talsperren, z. B. für die Trinkwasserversorgung,
Erholung oder Fischerei, erheblich beeinträchtigen können. Im
Projekt CYAQUATA wollen die Wissenschaftler in Freiland- und
Laborversuchen die wesentlichen limnologischen und
hydrochemischen Schlüsselfaktoren für die Massenentwicklung von
Cyanobakterien identifizieren und mögliche Gegenmaßnahmen
ableiten.
Koordinator: Professur für Wasserchemie der
TUD, Prof. Eckhard Worch
Projektpartner an der TUD: Ökologische Station
Neunzehnhain
Projektstart: 1.6.2015
Förderprogramm ReWaM
Ziel des Förderprogramms „Regionales
Wasserressourcen-Management (ReWaM)“ des BMBF sind die
Erforschung, Erprobung und Etablierung neuer Ansätze in der
Wasserwirtschaft. Ein regionales Wasserressourcen-Managements
soll unterschiedliche wirtschaftliche und gesellschaftliche
Aktivitäten mit dem Schutz der Gewässer verknüpfen. Gefördert
werden Verbundvorhaben in den Themenfeldern „Prozesse in
Gewässerökosystemen und Flussgebieten“, „Instrumente der
Gewässerbewirtschaftung“ und „Konzepte im
Wasserressourcen-Management“, die von Einrichtungen der
Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung
gemeinsam getragen werden.
Informationen für Journalisten:
BOOT-Monitoring
Prof. Peter Krebs
Tel.: 0351 463-35257
CYAQUATA
Prof. Eckhard Worch
Tel.: 0351 463-32759
In_StröHmunG
Prof. Jürgen Stamm
Tel.: 0351 463-34397