15.04.2014
Nachhaltige Hochschulpolitik braucht innovative Modelle
Um im zunehmenden weltweiten Wettbewerb zu bestehen, müssen
sich die deutschen Hochschulen besonders durch die
fortschreitende Internationalisierung und die immer komplexer
werdenden Finanzierungsfragen neuen Herausforderungen stellen.
Der Hochschulsteuerung kommt aus Sicht des Freistaates Sachsen
dabei eine zentrale Rolle zu. Die TU Dresden startet deshalb in
Kooperation mit dem Deutschen Forschungsinstitut für
öffentliche Verwaltung (FÖV) in Speyer ein umfangreiches
Forschungsprojekt, mit dem Kanzler Wolf-Eckhard Wormser eine
wichtige Aufgabe übernimmt. Für seine neue Aufgabe am
Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung wird der
58-Jährige seine bisherige Funktion in Dresden aufgeben. Das
Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, in der sich 89
selbstständige Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen
haben. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte
Grundlagenforschung und bieten auch forschungsbasierte
Dienstleistungen an.
Bereits als Sprecher des Arbeitskreises
„Hochschulrechnungswesen und Steuern“ der deutschen
Universitätskanzler setzte sich der Diplom-Volkswirt mit den
praktischen Fragen der Hochschulsteuerung auseinander. „Jetzt
freue ich mich darauf, mich diesem wichtigen und interessanten
Thema mit der nötigen Intensität widmen zu können“, sagt
Wormser. „Dennoch fällt mir die Entscheidung, aus Dresden
wegzugehen, angesichts der spannenden, anregenden Tätigkeit für
die TUD, der Lebensqualität in Dresden und der vielen
Freundschaften hier wirklich nicht leicht.“
Mit Kanzler Wormser, der 2007 aus Freiburg nach Dresden kam,
verliert die TUD einen ausgewiesenen Fachmann, der auch in
kritischen Situationen beharrlich seinen Weg ging. Trotz großer
Herausforderungen sicherte er so auch die finanzielle
Handlungsfähigkeit der Universität. In seiner Amtszeit gelang
die erfolgreiche Bewerbung in den exklusiven Kreis der
Exzellenzuniversitäten. Darüber hinaus stellte er eine der
größten Universitäten Deutschlands auf das kaufmännische
Rechnungswesen um und trieb die Implementierung eines
integrierten IT-Systems für die Verwaltungsprozesse
voran.
Sowohl der Rektor der TUD, Professor Hans Müller-Steinhagen,
als auch die Vorsitzende des Hochschulrats, Gunda Röstel,
zeigen Verständnis für die Entscheidung von Herrn Wormser.
„Dieses Forschungsprojekt ist für alle Hochschulen relevant und
deshalb von übergeordnetem Interesse. Nachhaltige
Hochschulpolitik braucht innovative Modelle. Wir haben
gemeinsam diesen Schritt diskutiert und unterstützen, dass sich
Wolf-Eckhard Wormser voll in den Dienst dieses Vorhabens
stellt. Gleichwohl verlieren wir mit ihm einen Kanzler, der an
der TU Dresden viel in Bewegung gesetzt hat und gerade auch in
kritischen Phasen maßgebliche Weiterentwicklungen voran
gebracht hat“, betont Prof. Müller-Steinhagen.
Auch Röstel resümiert anerkennend: „Bei allen großen
Entwicklungen hat er sich für die TU Dresden mit seiner
Kompetenz und Erfahrung eingesetzt. Ohne ihn wären wir nicht
da, wo wir heute sind. Für seine Arbeit gebührt ihm der Dank
aller Hochschulangehörigen“, sagt die
Hochschulrats-Vorsitzende.
Wolf-Eckhard Wormser steht allerdings als Berater der TU
Dresden, für die er beste Perspektiven sieht, weiter zur
Verfügung. „Ich bin sicher, dass die TU ihren Platz in der
ersten Reihe der deutschen Universitäten halten und ihren Ruf
auch international ausbauen kann. Einen wichtigen Beitrag dazu
leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Administration
und Technik, auf deren weit überdurchschnittliches Engagement
wir hier an der TU Dresden stolz sein können. Mein Dank gilt
daher ganz besonders diesen Menschen und darüber hinaus allen
in den kooperierenden Einrichtungen von DRESDEN-concept und in
der Stadt, die sich in den letzten Jahren für unsere TU Dresden
engagiert haben.“
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
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