06.11.2023
Wie werden wir im Netz manipuliert und wie können wir uns davor schützen? Dresdner Forscher:innen veranstalten Workshops zu „Dark Patterns – Manipulatives Design im Netz?!“
Versteckte Informationen, die Bindung von Aufmerksamkeit oder das Gefühl des Drucks, ein Produkt schnell kaufen zu müssen – all dies sind Hürden, die uns im Internet täglich begegnen. Sie sind dort mit Absicht: Cookie-Banner bieten große grüne Schaltflächen an, um der Übertragung aller Daten zuzustimmen. Möchte man jedoch seine Privatsphäre schützen, so muss man den entsprechenden Button dafür zunächst suchen. Auf Buchungsportalen drängt uns die Anzeige von bald ausverkauften Angeboten zum schnellen Kaufabschluss und soziale Netzwerke lassen uns nur schwer das Handy beiseitelegen, wenn wir immer neue Posts und Informationen angezeigt bekommen. Das ist das Ergebnis von manipulativem Design, den sogenannten „Dark Patterns“. Dies kann uns Zeit kosten oder schlechte Laune machen und so unsere Entscheidungsfreiheit im digitalen Raum beeinträchtigen.
Wie diese „Dark Patterns“ noch aussehen können und welche Strategien es im Umgang mit ihnen gibt, können Interessierte Dresdner:innen im November erfahren: Am 14. und 17. November lädt das Projekt DESIGNATE, das am TU Disruption and Societal Change Center (TUDiSC) der TU Dresden angesiedelt ist, zum Workshop „Dark Patterns – Manipulatives Design im Netz?!“ ein.
„Durch die Gestaltung der Systemarchitektur und des Oberflächendesigns von Websites, in Computerprogrammen oder Handyanwendungen können Betreiber maßgeblich darüber bestimmen, welche Informationen Nutzer:innen wie zu sehen bekommen, welche Auswahloptionen sie haben oder worauf ihre Aufmerksamkeit gelenkt wird. Umso wichtiger ist es daher für jeden Einzelnen, gegen ‚Dark Patterns‘, die die Entscheidungsfreiheit von Nutzer:innen beeinträchtigen, wirksame Strategien zu entwickeln, um sich nicht manipulieren zu lassen“, sagt Anne Lauber-Rönsberg, Inhaberin der Professur für Bürgerliches Recht, Immaterialgüterrecht insb. Urheberrecht, sowie Medien- und Datenschutzrecht an der TU Dresden und eine der Projektleiter:innen von DESIGNATE.
Daher liefern die Forscherinnen von DESIGNATE in den Workshops Informationen aus juristischer und psychologischer Sicht zu Auftrittsformen, Wirkweise und der Regulierung von Dark Patterns. Anschließend werden die Workshop-Teilnehmer:innen gemeinsam aktiv und entwickeln Strategien zum Umgang mit Dark Patterns und zum Schutz vor ihnen. Gemeinsam sollen hier Lösungsansätze für ein Problem entwickelt werden, dass uns alle betrifft.
Der Workshop wird zweimal angeboten: Am 14. November von 17 bis 19 Uhr im SLUB Makerspace und am 17. November von 18 bis 20 Uhr im COSMO Wissenschaftsforum im Kulturpalast. Anmeldung unter: https://tud.link/gnj4
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionswoche „Netzpolitik und Demokratie“ der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung statt.
Mehr unter: https://netzpolitische-bildung.de/programm-2023
Kontakt:
Deborah Löschner, M.sc.
Professur für Ingenieurpsychologie und Angewandte Kognitionsforschung
Helena Kowalewska Jahromi, LL.M.
Professur für Bürgerliches Recht, Immaterialgüter-, Medien- und Datenschutzrecht