27.11.2013
Vortrag in der Reihe „Wissenschaft im Theater“
Der nächste Vortrag der Reihe „Wissenschaft im Theater“
widmet sich am 2. Dezember, 19 Uhr, dem Thema „Ist Leben
konstruierbar? Auf dem Weg zur künstlichen Zelle“. Referentin
ist Prof. Dr. Petra Schwille vom Max Planck Institute of
Biochemistry.
Seit einiger Zeit etabliert sich in den Biowissenschaften eine
neue Forschungsrichtung, die „Synthetische Biologie“. Deren
Anspruch ist es, den Synthese- und Konstruktionsaspekt, der in
den anderen Natur- und Ingenieurwissenschaften seit langer Zeit
eine große Rolle spielt, nun auch in die Biologie zu tragen.
Der Anspruch ist es, analog der Konstruktion eines
komplizierten technischen Geräts oder der Synthese chemischer
Stoffe biologische Systeme herzustellen, die so nicht in der
Natur zu finden sind. Die etablierte Biotechnologie macht dies
zwar bereits ebenfalls, aber hier werden hauptsächlich
Änderungen in und an bestehenden Organismen vorgenommen. Die
Synthetische Biologie stellt sich hingegen die Aufgabe,
bestimmte Zell- oder Stoffwechselfunktionen oder sogar
primitive Zellen selbst völlig neu zu konstruieren. Einerseits
erhofft sich die Wissenschaft daraus große Fortschritte im
Bereich intelligenter Materialien, wirksamer Medikamente und
regenerativer Energien, andererseits gibt es von einigen Seiten
mehr oder weniger fundamentale Kritik an diesen Vorhaben. In
dem Vortrag wird ein kurzer Überblick über den aktuellen Stand
der Forschung im Bereich der Synthetischen Biologie gegeben, um
dann die Frage anzugehen, ob und warum diese neue
Forschungsrichtung neue Einblicke in das Phänomen des Lebens
und seine Entstehung ermöglicht.
Professorin Petra Schwille: Geboren am 25. Januar 1968 in
Sindelfingen bei Stuttgart. Studium der Physik und Philosophie
in Stuttgart und Göttingen, Promotion am Max-Planck-Institut
für Biophysikalische Chemie/ Universität Braunschweig (1993),
Postdoktorandin am MPI für Biophysikalische Chemie (1996 -
1997), Postdoktorandin an der Cornell Universität, Ithaka, New
York (1997 - 1999), Junior Group Leader am MPI für
Biophysikalische Chemie (1999 - 2002), Professorin für
Biophysik an der TU Dresden (2002 - 2012), Direktorin und
Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für
Biochemie (seit 2011).
Petra Schwille wurde für ihre Forschung mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet, darunter der Philip Morris Research Prize (2004)
und der Leibniz-Preis der DFG (2010).
Im Anschluss an den Vortrag laden die Veranstalter mit Frau
Professor Schwille zur Diskussion bei einem Glas Wein ein. Der
Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort: Staatsschauspiel Dresden – Kleines Haus,
Glacisstraße 28
Die Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus/Theater“ wird seit
1999 vom Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme
Dresden, der Landeshauptstadt Dresden und der TU Dresden
veranstaltet.
Informationen für Journalisten:
Uta Gneiße, Tel. 0351 871-2214, Fax -2299,