Mar 02, 2021
Wo früher Stammzellen typisiert wurden, wird heute an Knochen- und Knorpelersatz geforscht
Der Forschungsbereich Muskuloskelettale Medizin hat neue Räume im Abakus Business-Center bezogen und profitiert dabei von einer Vergößerung seiner Laborflächen.
Nachdem die ehemals von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) genutzten Räume im Abakus Business-Centern frei wurden, konnte Professor Michael Gelinsky und sein Team den Umzug planen. Doch bevor die Umzugskisten gepackt und 3D-Drucker verstaut wurden, musste in den neuen Räumen im Haus 111 saniert und umgebaut werden. Die Räumlichkeiten wurden brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht und zusätzliche Ablufttechnik installiert.
Der Forschungsbereich Muskuloskelettale Medizin, der sich aus dem Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung (TFO) und den experimentellen Forschungsgruppen des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie (OUPC) und der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) zusammensetzt, konnte bisher die Labore des TFO im MTZ und weitere Räume im Haus 14 nutzen. Nachdem das Team über die Jahre auf über 25 Forscherinnen und Forscher angewachsen ist, reichte der Platz dort nicht mehr aus. „Wir haben die gute Infrastruktur für die Forschung im MTZ sehr zu schätzen gewusst, freuen uns aber jetzt über mehr Fläche am neuen Ort“, so der Leiter des TFO, Prof. Gelinsky. Mehr Raum gibt es auch für das vormals im Haus 14 untergebrachte Biomechaniklabor und auch Teile des auf Knochenpräparate spezialisierten histologischen Labors konnten mit umziehen.
In den neuen Räumen sollen Fragestellungen der muskuloskelettalen Medizin und verwandter Fachgebiete bearbeitet werden. Es geht unter anderem darum, Biomaterialien für den Gewebeersatz zu entwickeln, Gerüste für Tissue Engineering-Anwendungen zu bauen, im 3D-Verfahren Knorpel herzustellen oder die Wechselwirkungen unterschiedlicher Knochenzelltypen zu erforschen.
Während in einzelnen Büros noch die Umzugskartons ausgepackt werden, geht die Forschungsarbeit weiter. Sie führt teilweise hoch hinaus, bis in den Weltraum. Medizinische Notfälle müssen von den Astronauten auf den geplanten Langstreckenflügen selbst behandelt werden. Dazu braucht man dreidimensionalen Gewebeersatz, der im Bioprintingverfahren hergestellt werden kann. Auch lässt sich an solchen Gewebekonstrukten testen, welche Auswirkungen die Schwerelosigkeit und die kosmische Strahlung auf die Zellen haben. Ein von der Europäischen Weltraumagentur ESA finanziertes Forschungsprojekt dazu wurde bereits abgeschlossen. Nun arbeiten die Wissenschaftler am Algen-Drucken: die lebenden Zellen sollen auf langen Weltraumflügen die Versorgung mit Sauerstoff unterstützen.
Informationen für Journalisten:
Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung
getragen vom UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie (OUPC)
und der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG)
Leiter Professor Michael Gelinsky
Tel.: +49 351 458-6695