01.02.2022
Yoga und Ayurveda in englischer Sprache
Der indische Yogi Subit Kumar Mishra erweitert am DHSZ die breite Angebotspalette
Beate Diederichs
Fische gleiten leicht und scheinbar schwerelos durchs Wasser. Die Yoga-Übung Matsyasana, der Fisch, soll denjenigen, die sie ausführen, ebenfalls Leichtigkeit bringen – beim Atmen. Wer sich also auf den Rücken legt, dann auf die Ellenbogen stützt, den Brustkorb nach oben wölbt und mit gestreckten Füßen die Zehenspitzen anzieht, atmet besser durch, was vor allem bei bronchialen Beschwerden helfen kann. Gleichzeitig tut er oder sie etwas gegen eventuelle Haltungsschäden, die unter anderem natürlich entstehen können, wenn man zu lange am Computer schreibt oder anderweitig daran arbeitet. Matsyasana, der Fisch, ist eins von vierundachtzig »Asanas«, den Grundübungen des Hatha Yoga, und damit eine der Säulen der Kurse, die Subit Kumar Mishra seit dem letzten Herbst am DHSZ anbietet. »Ich lehre die Teilnehmer die klassischen Hatha Yoga Asanas, dazu Pranayama, was man vereinfacht mit Atemübungen übersetzen kann, Meditation und die gesunde ayurvedische Lebensweise«, sagt der 36-Jährige, der aus dem nordindischen Bundesstaat Bihar stammt und an verschiedenen Orten im ganzen Land gelebt hat, zuletzt in Pune im westindischen Bundesstaat Maharashtra, der neuntgrößten Stadt Indiens. Seit August 2021 wohnt er nun in Dresden. Yoga und Ayurveda haben ihn von klein auf begleitetet. »Sie bildeten quasi die Lebensweise meiner Familie.« Er praktiziert selbst regelmäßig Yoga, unterrichtet es seit rund zehn Jahren professionell, lehrt auch Meditation und versucht mithilfe der ayurvedischen Prinzipien, den Menschen zu helfen, ihre Gesundheit zu verbessern. Yoga ist eine aus Indien stammende philosophische Lehre, die geistige und körperliche Übungen umfasst. Unter Ayurveda versteht man eine traditionelle indische Heilkunst, die Gesundheit ganzheitlich betrachtet und zur Alternativmedizin zählt. »Während Yoga eher Prävention ist, kann Ayurveda heilen«, so erläutert Subit Kumar Mishra, wie beide Systeme zusammenwirken.
Seit Beginn des Wintersemesters bietet der Yogi (Yogalehrer) Mishra mittwochs und donnerstags zu verschiedenen Zeiten fünf Kurse an, die das DHSZ als »Yoga und Ayurveda in englischer Sprache« zusammenfasst. »Ich kam in Kontakt mit dem DHSZ, als ich im Internet nach Möglichkeiten suchte, Yoga und Ayurveda an Menschen zu vermitteln, die Englisch sprechen und verstehen. Denn Deutsch lerne ich noch«, kommentiert der 36-Jährige. Derzeit unterrichtet er rund 50 Studierende und einige Frauen und Männer, die an der TUD arbeiten. Aufgrund der Einschränkungen tut er dies seit Ende November online. Vielen Teilnehmern kommt es entgegen, dass das Angebot auf Englisch ist: »Ich biete den Kurs in dieser Sprache an, weil es die einzige Sprache ist, mit der man mit Leuten aus der ganzen Welt kommunizieren kann. Nicht nur ich als Kursleiter, sondern auch viele von denen, die teilnehmen, können noch kein Deutsch oder lernen es gerade, wie ich.« Außerdem wirken Yoga und Ayurveda selbstverständlich nationalitätenübergreifend. »Meiner Meinung nach sind sie einer der natürlichsten Wege, äußerlich und innerlich gesund zu sein oder zu werden«, betont Sumit Kumar Mishra.
Kerstin Borkenhagen, Mitarbeiterin des DHSZ, unterstreicht, dass es sich bei »Yoga und Ayurveda in englischer Sprache« um ein wichtiges Puzzlestuck im Sportangebot für die Dresdner Hochschulen handelt: »Der Kurs ist in unserem Bereich Alternative Bewegungsformen angesiedelt, die eine hohe gesundheitliche Relevanz haben. Es gibt verschiedene Wege zu Gesundheit und Wohlbefinden. Daher sind wir seit Jahren bestrebt, hier eine breite Palette an Kursen anzubieten.« Deshalb ist die Diplom-Sportlehrerin sehr froh darüber, dass sich Sumit Kumar Mishra am DHSZ bewarb, zumal die Zahl der Anfragen von Studierenden wächst, die sich Kurse in englischer Sprache wünschen. Diese wissen die Qualität des Yogi sicher auch im nächsten Semester zu schätzen, die Kerstin Borkenhagen so beschreibt: »Er ist Yogalehrer mit Leib und Seele, der gerne sein traditionelles Wissen und seine Weisheit weitergibt.«
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 2/2022 vom 1. Februar 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.