22.05.2015
Energieeffiziente Computersysteme und optimierte Werkzeugmaschinen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Fortsetzung von zwei Sonderforschungsbereichen an der TU Dresden bekannt gegeben. Sie bewilligte die zweite vierjährige Förderperiode für den SFB 912 „Highly Adaptive Energy-Efficient Computing“ (HAEC) und den SFB/Transregio 96 „Thermo-Energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen“.
Sonderforschungsbereichs 912
Highly Adaptive Energy-Efficient Computing (HAEC)
Rechner „fressen“ Strom. Deswegen gilt das Thema „Energieeffizienz“ als eine der größten aktuellen Herausforderungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Um dem steigenden Energiebedarf der globalen Internetnutzung und den daraus resultierenden Auswirkungen zu begegnen, werden im SFB 912 Technologien erforscht, die Computersysteme mit wesentlich verbesserter Energieeffizienz ermöglichen, ohne deren hohe Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen. HAEC verfolgt dabei einen neuen Ansatz: Statt sich auf den Energieverbrauch jeder einzelnen Systemkomponente zu konzentrieren, arbeiten die Wissenschaftler des SFB 912 an einem integrierten Ansatz zur Entwicklung hochadaptiver energieeffizienter Computersysteme, der alle Ebenen moderner Systeme umfasst.
„In Phase I von HAEC wurden bereits deutliche Fortschritte
im Bereich der hochadaptiven energieeffizienten
Informationsverarbeitung, sowohl auf der Ebene der
Kommunikationsplattform als auch auf der Ebene der
Software-Strukturen, gemacht“, so Prof. Gerhard Fettweis,
Sprecher des SFB 912. In der zweiten Förderphase sollen diese
Ergebnisse weiter untersucht werden. Um den hohen
wissenschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, hat sich
die Anzahl der HAEC-Teilprojekte von 15 in Phase I auf 21 in
Phase II erhöht. An den verschiedenen Teilprojekten sind
insgesamt 19 Professuren der Fakultäten Elektrotechnik und
Informationstechnik, Informatik und Mathematik beteiligt. Die
zweite Förderphase läuft vom 01.07.2015 bis 30.06.2019.
Weitere Informationen unter www.tu-dresden.de/sfb912.
Sonderforschungsbereich/Transregio 96
„Thermo-Energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen“
Fast 10 Mio. Euro werden bereitgestellt, um die Grundlagenuntersuchungen zur besseren Beherrschung der Verformung von Werkzeugmaschinen durch Temperatureinfluss und die daraus erwachsenden Maß- und Formabweichungen an Werkstücken fortsetzen zu können. Im SFB/TR 96 forschen TU Dresden, RWTH Aachen und TU Chemnitz gemeinsam mit dem Fraunhofer IWU in Chemnitz und dem Fraunhofer IPT in Aachen bereits seit 2011 daran, thermische Einflüsse aus den bei den Bearbeitungsprozessen auftretenden Wärmeströmen in der Werkzeugmaschine zu modellieren und deren Auswirkungen durch steuerungsintegrierte Korrekturverfahren bzw. durch gezielte Wärmeverteilung zu minimieren.
23 wissenschaftliche Mitarbeiter, zusätzliches technisches
Fachpersonal und 20 studentische Hilfskräfte können die
Forschungsarbeiten in der sogenannten Integrationsphase
fortsetzen. Nachdem sich in den ersten vier Jahren die
Forschungsarbeiten auf grundlegende Modellierungs- und
Parametrierungsarbeiten fokussierten und zunächst
Grundlagenuntersuchungen an Komponenten und Baugruppen im
Mittelpunkt standen, werden in der nun bewilligten zweiten
Förderphase komplexere Komponenten einer Werkzeugmaschine, wie
Motorspindel, Vorschubachse und Maschinengestell analysiert.
Das Zusammenwirken einzelner Komponenten bzw. die
Wechselwirkung mit den Umgebungsbedingungen werden betrachtet
und bisher punktuelle Beeinflussungsmöglichkeiten zu
gemeinsamen Lösungen zusammengeführt. Daher steht auch das
gemeinsame, abgestimmte Arbeiten der 19 Teilprojekte an
Integrationsobjekten an den Standorten Dresden, Aachen und
Chemnitz verstärkt im Fokus.
Weitere Informationen unter http://transregio96.de.
Informationen für Journalisten:
SFB 912
Prof. Gerhard Fettweis
Tel.: 0351 463-41000