Ehrenbürger:in der TUD
Die Ernennung zur Ehrenbürgerin bzw. zum Ehrenbürger der Technischen Universität Dresden (TUD) ist eine Würdigung von Persönlichkeiten außerhalb des engeren Universitätsgeschehens, die mit ihren Verdiensten und Leistungen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Universität beitragen und beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
Christiane Schaufler-Münch
Für ihre Verbundenheit und ihr Engagement zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an der TUD hatte der Senat am 12. März 2025 beschlossen Christiane Schaufler-Münch die TUD-Ehrenbürgerinnenwürde zu verleihen. Christiane Schaufler-Münch hat durch die von ihr mitbegründete THE SCHAUFLER FOUNDATION die TUD auf vielfältige Weise gefördert. Dazu gehört die Unterstützung für das Schaufler Lab@TU Dresden, die Schaufler-Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik, die Finanzierung von zahlreichen TUD-Deutschlandstipendien und das Engagement für den Neubau der Universitätsschule Dresden. Christiane Schaufler-Münch ist am 16. April 2025 im Alter von 90 Jahren verstorben.
- Das Schaufler Lab@TU Dresden bietet eine lebendige und integrative Plattform für renommierte Künstler:innen und junge Wissenschaftler:innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, um über Zukunftsfragen nachzudenken und zu forschen sowie die Beziehungen zwischen Technologie, Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu untersuchen. Das Schaufler Lab@TU Dresden wurde 2020 von THE SCHAUFLER FOUNDATION und der TUD gegründet und fördert ein Graduiertenkolleg und eine Künstler-Residenz an der TUD. Das Graduiertenkolleg besteht aus zehn Doktorand:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Das Projekt ist auf drei je dreijährige Phasen angelegt. Im ersten Durchlauf standen die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz und der Wandel von Gesellschaft und Kultur im Fokus. Die 2024 begonnene und bis 2027 andauernde zweite Förderphase thematisiert „Daten <-> Welten. Soziotechnische und kulturelle Synthesen neuer Wirklichkeiten". Die Schaufler Residency@TU Dresden ist ein Artist in Residence-Programm zur Förderung künstlerischer Forschung, das internationalen Kunstschaffenden die Möglichkeit bietet, für sechs Monate Teil der Wissenschafts-Community an der TUD zu werden. Das Programm richtet sich an bildende Künstler:innen aus den Bereichen Performance, Installation, Medienkunst (Video, Sound usw.), die ihre künstlerische Praxis auch im Sinne von zeitbasierter Kunst verstehen. Die Projekte der Schaufler Residency@TU Dresden mit den jährlich wechselnden Artists in Residence stehen in enger Verbindung zu den Themen des Schaufler Kolleg@TU Dresden und befördern sich gegenseitig.
- Von 2010 bis 2015 förderte THE SCHAUFLER FOUNDATION an der Fakultät Maschinenwesen der TUD die Bitzer-Stiftungsprofessur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik (vormals Lehrstuhl für Kälte- und Kompressorentechnik) und ermöglichte damit den Erhalt und die Fortsetzung der Forschung und Lehre im Bereich der Kälteanlagen- und Wärmepumpen. Seit 2015 trägt die TUD die Professur wieder aus eigenen Mitteln. Von 2015 bis 2021 förderte THE SCHAUFLER FOUNDATION an der Professur außerdem eine Habilitationsstelle und seit 2015 das internationale Graduiertenprogramm „Future Refrigeration and Compressor Technologies“ sowie die International Summer School „International Refrigeration and Compressor Course“. Hierdurch wird der internationale Austausch über aktuelle Entwicklungen in der Kälte-, Wärmepumpen- Klima- und Kompressorentechnik auf der Ebene der Promovierenden und Studierenden unterstützt. Weiterhin förderte die SCHAUFLER FOUNDATION diverse wissenschaftliche Forschungsprojekte aus dem Grundlagenbereich der Kältetechnik an der TUD.
- THE SCHAUFLER FOUNDATION finanziert seit 2011 mehrere TUD-Deutschlandstipendien, bisher mit Mitteln in einer Gesamthöhe von ca. 250.000 €. Das Deutschland-Stipendium fördert Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Die monatliche Zuwendung für einen Stipendiaten bzw. eine Stipendiatin von jeweils 300 € tragen zu je 50 Prozent der Bund und private Stifter.
Gunda Röstel

v.l.n.r. Rektorin, Gunda Röstel, Kanzler
Der Senat beschloss in seiner Sitzung am 13. September 2023, Gunda Röstel, ehemalige Vorsitzende des Hochschulrats der TU Dresden, zur Ehrenbürgerin der TU Dresden zu ernennen. Die feierliche Verleihung der Ehrenbürger:innenwürde fand am 13. Juni 2024 im Festsaal des Rektorats statt.
Zum Dank erhielt Gunda Röstel ein Bild des Wissenschaftlers Iaroslav Babenko mit dem Titel "Gray-Scott-morphospace". Das Bild wurde 2021 von dem Doktoranden Iaroslav Babenko beim Scientific Image Contest des ehemaligen Exzellenzclusters cfaed eingereicht.
Gunda Röstel arbeitet überaus engagiert, selbstlos und am Wohl der Gemeinschaft orientiert. Als Vorsitzende des Hochschulrats der TU Dresden war sie ein Glücksfall. Bereits im Kuratorium der TU Dresden, dem Vorgängergremium des Hochschulrats, war sie stimmberechtigtes Mitglied. Als 2010 der Hochschulrat mit neuen Aufgaben und
Zuständigkeiten eingerichtet wurde, wirkte sie von Beginn an mit und wurde zugleich dessen erste Vorsitzende. Ihre Rolle – eine Mischung aus Aufsicht, Beratung und Lobbyarbeit für die Universität – füllt sie mit großem Einsatz aus. Dies allein liegt für eine Akteurin ihres Formats noch vollkommen im zu erwartenden Rahmen und allein betrachtet noch unterhalb einer Schwelle für eine Auszeichnung. Daher ist das Augenmerk sowohl auf die Ergebnisse als auch auf die Art und Weise zu lenken, mit der Gunda Röstel sich für die Wissenschaft einsetzt.
Es sind drei Aspekte besonders herauszuheben:
- Ihren Einsatz zeichnen hohes Vermittlungsgeschick innerhalb der Universität und ihre nie versiegenden Vernetzungsbestrebungen zwischen den gesellschaftlichen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aus. Beispielhaft hierfür stehen ihre Arbeit in der Kohlestrukturkommission, im Innovationsbeirat Sachsen sowie ihr Handeln für die Lokale Agenda 21.
- Prägend und besonders auszeichnungswürdig ist der Modus, in dem Gunda Röstel ihr gesellschaftliches Engagement ausübt. Sie wird geleitet von einem fest verwurzelten ethischen Kompass, der sich am ökologisch Erforderlichen und am sozialen Miteinander gleichermaßen ausrichtet. Handlungsleitend sind stets an der intellektuellen Durchdringung der aufgeworfenen Fragen orientierte Entscheidungsmaßstäbe. Sie ist damit Role Model für Frauen als auch für Studierende und junge Führungskräfte.
- In Vorbereitung der Rektoratswahlen seit 2010 prägte ihr kluges und umsichtiges Wirken als Vorsitzende der Auswahlkommissionen beispielgebend das bundesweit umgestellte Verfahren zur Gewinnung externer Kandidat:innen für die Rektorate im Unterschied zur traditionellen rein internen Wahl.
Bemerkenswert sind zudem die gelassene und dennoch präzise Selbstverständlichkeit und ihr untrüglicher Humor, mit denen sie seit Jahren die mit hoher Verantwortung und hohen Zeitaufwänden versehene Funktion im Hochschulrat der TU Dresden unentgeltlich ausübt.
Martin Richter
Der Senat beschloss in seiner Sitzung am 13. November 2019,
Martin Richter, ehemaliger Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden, zum Ehrenbürger der TU Dresden zu ernennen. Martin Richter ist der erste Ehrenbürger der TU Dresden.
News-Beitrag zur Ernennung zum Ehrenbürger