Apr 05, 2024
Lesung und Diskussion mit Teresa Bücker: "Alle_Zeit"
Am 17. April 2024, um 18:30 Uhr (W 48, 004), wird die Journalistin Teresa Bücker aus ihrem Buch "Alle_Zeit" lesen. In diesem wirft sie essentielle Fragen auf: Wer hat eigentlich Zeit in unserer Gesellschaft, und was bedeutet das für jeden Einzelnen? Welchen Wert messen wir unserer Zeit bei, und wer kontrolliert deren Verteilung?
Diese Fragen gehen weit über die üblichen Diskussionen zum Thema Zeitmanagement hinaus und sind von höchster politischer Relevanz. Teresa Bücker argumentiert, dass gesellschaftliche Debatten über Verteilungsgerechtigkeit und Wohlstand dringend auch einen kritischen Blick auf die Verteilung von Zeit und den damit verbundenen Wohlstand bzw. Mangel werfen müssen.
Ihre Analyse deckt dabei heteronormative Vorstellungen von Lebensgestaltung auf, die spezifische Zeitvorstellungen für Voll- bzw. Teilzeitarbeit implizieren. Zudem hinterfragt sie, welche Rolle Care-Arbeit in unserer Gesellschaft spielt oder wer z. B. politisches Engagement in unserer Gesellschaft leisten kann.
Auch die Frage, wer welchen schlechter bezahlten und zeitlich befristeten SHK-Vertrag annehmen kann, ist entsprechend nur eine bedingt persönliche Frage. Stattdessen tragen – auch dank schlechter BaFöG-Reform – klassistische und patriarchale Strukturen zur fortwährenden Reproduktion ungleicher Verhältnisse im wissenschaftlichen Personal bei.
Um diesen Themen in der anschließeden Diskussion Raum zu geben, sind Vertreter:innen der TV-Stud, einer Initiative, die sich für die Einführung von Tarifverträgen für studentische Arbeitsverhältnisse einsetzt, eingeladen.
Die Veranstaltung wird von Barbara Hoffmann, Jessica Flecks (Eine Uni – ein Buch) und den Gleichstellungsbeauftragten des Bereichs organisiert.