30.09.2022
Nachruf auf die Eleonore-Trefftz-Gastprofessorin Dr. Rehana Malgas-Enus
Die TU Dresden trauert um Dr. Rehana Malgas-Enus von der Stellenbosch Universität in Südafrika, die am Montag, dem 19. September 2022, im Alter von nur 39 Jahren in Dresden verstorben ist. Die forschungsstarke und innovative Chemikerin war Anfang September für einen dreimonatigen Gastaufenthalt im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms an die TU Dresden gekommen.
An der Stellenbosch Universität, zu der die TU Dresden eine strategische Partnerschaft pflegt, war Dr. Malga-Enus als Senior Lecturer im Fachbereich Chemie und Polymerwissenschaften tätig. Sie leitete dort ihre eigene, selbstständig bei der südafrikanischen National Research Foundation (NRF) eingeworbene Forschungsgruppe und war spezialisiert auf die Entwicklung von organischen und anorganischen Nanomaterialien. Ihre wegweisenden Arbeiten eröffneten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten (von der Katalyse über die Wasseraufbereitung bis hin zu biomedizinischen Anwendungen, etwa im Kontext von Krebsbehandlungen) und hatten sich bereits in einer Patentanmeldung niedergeschlagen. Angesichts ihrer exzellenten Leistungen wurde Dr. Malgas-Enus 2018 mit dem NRF Excellence in Science Engagement Award ausgezeichnet und 2020 vom südafrikanischen Bildungsministerium für das renommierte, hochkompetitive Future Professors Programme ausgewählt.
Doch Dr. Rehana Malgus-Enus war nicht nur eine engagierte Forscherin, sondern ebenso eine talentierte und enthusiastische Wissenschaftskommunikatorin, die die Stellenbosch University Chemistry Outreach Initiative (SUNCOI) gegründet hatte, um insbesondere Schüler:innen aus sogenannte „underprivileged schools“ die Welt der Chemie zu erschließen und die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Ausbildung aufzuzeigen.
Prof. Jan J. Weigand (Fakultät Chemie), der als Dr. Malgas-Enus‘ Gastgeber an der TU Dresden gemeinsame Forschungsprojekte und kooperative Publikationen mit ihr plante, ist zutiefst bestürzt. Ihr Tod hinterlässt sowohl menschlich als auch wissenschaftlich eine nicht zu schließende Lücke. Auch der Sprecher des Bereichs Mathematik und Naturwissenschaften, Prof. Clemens Kirschbaum, äußerte sich erschüttert. Die Prorektorin Universitätskultur, Prof. Roswitha Böhm, hebt die Exzellenz der Gastwissenschaftlerin hervor: „Dr. Rehana Malgas-Enus war eine herausragende und inspirierende Wissenschaftlerin, die sich voller Elan ihrer Forschung, dem gesellschaftlichen Engagement und der strategischen Zusammenarbeit widmete.“ Alle drei bedauern es außerordentlich, eine so vielversprechende junge Wissenschaftlerin zu verlieren und drücken im Namen der TU Dresden ihr tief empfundenes Mitgefühl aus: „Unsere Gedanken sind jetzt bei ihrem Ehemann, ihrer Familie, ihren Freund:innen und Kolleg:innen in Südafrika.“