18.04.2016
Die TU Dresden legt mit innovativer Technologie den Grundstein für Big-Data-Analysen
In seinen „Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten (2017)“ stuft der Wissenschaftsrat den Antrag des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden zur Erweiterung des derzeitigen Supercomputers um entscheidende Komponenten für die Analyse sehr großer Datenmengen als förderwürdig ein. Insgesamt 10 Mio. Euro hat das ZIH beantragt, um in den nächsten zwei Jahren sein HPC-Konzept um spezielle Datenanalyseinseln zu erweitern und die Speicherkapazitäten für den Bedarf seiner Anwender auszubauen. Dies umfasst auch eigens für die Datenanalyse ausgerichtete Rechnerknoten und neue Technologien z. B. auf dem Gebiet der nichtflüchtigen Speichertechnologien und Rechnerarchitekturen sowie Software-Lizenzen für die Verwaltung einer derart komplexen Daten-Infrastruktur.
Der Wissenschaftsrat unterstreicht in seiner Empfehlung insbesondere die zentrale Bedeutung der geplanten Erweiterung für die Wissenschaftslandschaft in Deutschland und bescheinigt dem durch das ZIH geplanten Konzept „im nationalen Kontext und im internationalen Vergleich eine herausragende Bedeutung.“
Für den ZIH-Direktor Prof. Wolfgang E. Nagel ist diese Nachricht eine große Erleichterung, schließlich will er seinen Nutzern optimale Voraussetzungen für die Bearbeitung ihrer Forschungsvorhaben schaffen und auch die eigene Forschung auf seinem Fachgebiet vorantreiben. „Angesichts der heutigen Möglichkeiten, auf eine schier unbegrenzte und ständig wachsende Menge von Daten zugreifen zu können, wird die strukturierte und kontrollierte Erfassung, Analyse und Verarbeitung dieser Datenmengen zu einem entscheidenden Erkenntnisfaktor in Wissenschaft und Wirtschaft. Unser Konzept für die Zusammenführung der beiden sehr dynamischen Forschungsbereiche Hochleistungsrechnen und Data Analytics ist bundesweit bisher einmalig“, betont er die Bedeutung der Bewilligung. Dabei ist die Ausrichtung auf Data Analytics eine konsequente Weiterentwicklung des Datenintensiven Rechnens, das das ZIH bereits seit der Antragstellung zum ersten Hochleistungsrechner-/Speicherkomplex (HRSK) im Jahr 2004 verfolgt.
Hochleistungsrechnen und Big-Data-Datenanalyse sind als Schlüsseltechnologien in vielen Wissenschaftsgebieten maßgeblich für eine erfolgreiche Forschung. Die Analyse sehr großer Datenmengen lässt sich jedoch bislang auf bestehenden Hochleistungsrechnern nur mit umfangreichen Anpassungen realisieren. Die geplante Investition ermöglicht die Entwicklung integrierter, ganzheitlicher und fächerübergreifender Konzepte für eine Datenanalyse, die die Möglichkeiten der Hochleistungsrechner optimal ausschöpft.
Bundesweit, aber auch speziell in Sachsen, gibt es über nahezu alle Wissenschaftsgebiete hinweg zahlreiche Projekte, die auf die Schnittstelle von Hochleistungsrechnen und Datenanalyse – HPC/Data Analytics – abzielen. Deshalb ist es wichtig, ein Forschungswerkzeug mit der notwendigen Hard- und Software zu etablieren, das eine effiziente und nachhaltige Arbeit mit großen Mengen wissenschaftlicher Daten für ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Disziplinen ermöglicht.
Die Antragstellung „Erweiterung des Hochleistungsrechners HRSK-II für skalierbare Datenanalyse: HPC Data Analytics (HPC-DA)“ erfolgte mit Unterstützung und in enger Abstimmung mit dem Sächsischen Ministerium für für Wissenschaft und Kunst, durch das auch die Kofinanzierung der Umsetzung sichergestellt wird. Forscher aus ganz Deutschland werden den Rechner nutzen.
Informationen für Journalisten
Prof. Dr. Wolfgang E. Nagel
Jacqueline Papperitz (Öffentlichkeitsarbeit)
Links
http://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=1325&L=
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5246-16.pdf