Glokale Trends des 21. Jahrhunderts
Das Leben jedes Einzelnen folgt glokalen Trends: globalen Entwicklungen mit spürbaren Auswirkungen konkret vor Ort. Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert dringend internationale Kooperation, Pandemien können von keinem Staat alleine eingedämmt werden. Grenzübergreifende Regeln für den Umgang mit künstlicher Intelligenz, mit autonomen Waffensystemen und Desinformationskampagnen sind dringend notwendig.
Mehr denn je sieht sich die Weltgemeinschaft damit Problemen ausgesetzt, die eine gemeinsame Anstrengung erfordern. Gleichzeitig bedrohen jedoch isolationistische Tendenzen ihre Fähigkeit, diese Aufgaben zu bearbeiten.
Im zweiten Teil der interdisziplinären Vorlesungsreihe legt das Zentrum für Internationale Studien gemeinsam mit dem Institut für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Zentralbibliothek im Kulturpalst den Fokus auf glokales Trends und damit einhergehende Herausforderungen.
Die Vorträge im Winter 2020/2021 stehen unter dem Motto „Mensch & Technik“ und werden Fragen der Digitalisierung und des technologischen Fortschritts behandeln. Diese finden sowohl online, als auch in den Räumen der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden statt.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sowie die Zugangsdaten finden Sie unter https://www.slpb.de/veranstaltungen/glokale-trends-des-21-jahrhunderts.
Veranstaltungskalender
Die Veranstaltungen finden jeweils von 18.30 - 20.00 Uhr statt.
Hey Siri, was ist künstliche Intelligenz? Wann immer vom Thema Zukunftstechnologien die Rede ist, taucht dieser Begriff auf. Künstliche Intelligenz (KI) soll das Leben einfacher und bequemer machen und lästige Arbeiten abnehmen. Jenseits der glanzvollen Zukunftsvisionen gibt es aber auch Schattenseiten. So schließen selbst seriöse Wissenschaftler wie der verstorbene Stephen Hawking nicht aus, dass hochentwickelte KI das Ende von menschlichem Leben bedeuten könnte. Der Einführungsvortrag der Reihe „Was bringt die Zukunft?“ mit dem Schwerpunkt Mensch und Technik widmet sich den Fragen, mit welcher Geschwindigkeit die Entwicklung von KI voranschreitet und welche Chancen und Risiken sich daraus ergeben. Welche Rolle kann außerdem Dresden als Standort einer starken Computerindustrie und Forschung bei der Entwicklung von KI spielen?
Es diskutieren:
Manuela Lenzen, Wissenschaftsjournalistin und Autorin von „Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet.“ Beck (München) 2019
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Frank H. P. Fitzek (Zentrum für Taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion CeTI /TU Dresden)
Achtung: Die Veranstaltung wurde aufgrund der aktuell verschärften Pandemie-Situation ins Internet verlegt.
Zugang zur Online-Veranstaltung: https://us02web.zoom.us/j/87205299367#success
Fake News und Hassreden haben den politischen Diskurs nicht nur in den sozialen Medien massiv verändert. Längst haben sie ihren Weg aus den virtuellen Foren in die analoge Welt gefunden. Sie beeinflussen Wahlergebnisse, verschärfen Diskussionen und werden teilweise sogar von staatlichen Akteuren zu Desinformationskampagnen verwendet. Versuche, die Verbreitung von Informationen im Internet zu regulieren, stoßen sehr schnell an technische und juristische Grenzen. Kritiker der Regulierung befürchten zudem staatliche Zensur. Wo liegt die Grenze zwischen einer harmlosen Falschmeldung und einer bösartigen Lüge, die sich zu einer Verschwörungstheorie auswächst? Was kann der Staat, die Wirtschaft und jede/r Einzelne tun, um die Demokratie auch im digitalen Zeitalter zu schützen?
Es diskutieren:
Patrick Gensing (Journalist, ARD Faktenfinder)
Johannes Baldauf (Public Policy Manager, Facebook)
Maximilian Kall (Pressesprecher, Bundesjustizministerium)
Zugang zur Online-Veranstaltung: https://us02web.zoom.us/j/88180094866
Zunehmend nutzen Unternehmen und staatliche Institutionen künstliche Intelligenz als Entscheidungshilfen. Algorithmen sortieren Bewerbungen vor, entscheiden in den USA bereits über Gefängnisstrafen oder kategorisieren in Österreich arbeitslose Personen nach ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Möglichkeiten, Entscheidungen von scheinbar unvoreingenommenen Programmen treffen zu lassen, scheinen unbegrenzt. Doch auch Algorithmen können diskriminieren. Darüber hinaus stellen sich Fragen nach Transparenz und Datenschutz. Auf welcher Grundlage entscheidet ein Algorithmus? Und sollte er dies überhaupt – welche Entscheidungen sollen auch zukünftig noch durch Menschen getroffen werden?
Es diskutieren:
Dr. Carsten Orwat, Karlsruher Institut für Technologie
Chris Köver, netzpolitik.org
Zugang zur Online-Veranstaltung: https://us02web.zoom.us/j/86438526787
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt. Roboter erleichtern, ergänzen und ersetzen menschliche Arbeit. Roboter schaffen neue Berufe. Nicht nur einfache, körperlich anstrengende Tätigkeiten, sondern zunehmend auch intellektuell fordernde Tätigkeiten können von Künstlicher Intelligenz übernommen werden. Aber auch in ganz anderen Lebensbereichen – wie der Pflege, den Schulen und der Rechtsprechung – wird derzeit an Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz geforscht und experimentiert. Wie viel und welche Arbeit bleibt für Menschen noch übrig? Welche Fähigkeiten benötigen Menschen in Zukunft? Wird der Kontakt mit Menschen in Zukunft zu einem Luxus werden, den sich nur wenige leisten können? Und profitieren vom vermeintlichen Fortschritt alle gleichermaßen oder schafft und vertieft er die Ungleichheiten zwischen Stadt und Land, zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden?
Es diskutieren:
Klaus Burmeister (Geschäftsführer foresightlab)
Ulrich Goedecke (Handwerkskammer Dresden (Kompetenzzentrum Digitales Handwerk))
Paul Ruppelt (enloc Connect GmbH)
Die Veranstaltung findet in der Zentralbibliothek im Kulturpalast statt, wenn Sie teilnehmen möchten, bitten wir Sie um eine Anmeldung auf der Seite der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, da die Anzahl der verfügbaren Plätze aufgrund der coronabedingten Hygienevorschriften auf 60 Personen begrenzt ist.
Was 1984, im Erscheinungsjahr des ersten „Terminator“-Films, noch wie eine realitätsferne Dystopie wirkte, bringt heute Wissenschaftlerinnen und Diplomaten, Völkerrechtler und Politikerinnen um den Schlaf: Die Entwicklung von tödlichen autonomen Waffensystemen, sogenannten „Lethal Autonomous Weapon Systems“, schreitet voran. Dennoch ist sie noch lange nicht so fortgeschritten, wie die Öffentlichkeit häufig annimmt. Schon länger setzt das Militär künstlicher Intelligenz (KI) basierende Systeme zur Logistik oder Informationsbeschaffung ein. Deren Anwendung findet in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch weniger Beachtung als die autonomer Waffensysteme. Welche Auswirkungen haben die Entwicklungen auf dem Gebiet der KI im militärischen Einsatz auf die Kriegsführung und das humanitäre Völkerrecht und wie können die Vereinten Nationen deren Einsatz regulieren.
Es diskutieren:
Dr. Ulrike Franke, European Council on Foreign Relations
Anja Dahlmann, Stiftung Wissenschaft und Politik
Die Veranstaltung wird voraussichtlich hybrid durchgeführt, d.h. sie findet analog im Kulturpalast statt und wird zugleich per Zoom ins Internet übertragen. Wenn Sie vor Ort im Kulturpalast in Dresden teilnehmen möchten, bitten wir Sie um eine Anmeldung auf der Seite der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung da die Anzahl der verfügbaren Plätze aufgrund der coronabedingten Hygienevorschriften auf 60 Personen begrenzt ist.
Wenn Sie uns per Zoom zuschauen und sich beteiligen möchten, dann nutzen Sie bitte diesen Link: https://us02web.zoom.us/j/81567757674
Personalisierte Krebstherapien, KI-Assistenz bei Operationen, Unterstützung bei der Auswertung von medizinischen Bildaufnahmen - Künstliche Intelligenz kann die Patientenversorgung verbessern und das medizinische Personal entlasten.
Welche Auswirkungen hat der Einsatz von Künstlicher Intelligenz aber auf das Patient-Arzt-Verhältnis? Welche Aufgaben bleiben menschlichen Ärzten vorbehalten? Wie beeinflusst die Digitalisierung das ärztliche Berufsbild?
Es diskutieren:
Prof. Dr. Stefanie Speidel (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden)
Prof. Dr. Jochen Schmitt (Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Medizinische Fakultät, Technischen Universität Dresden)
Prof. Dr. med. Marius Distler (Uniklinikum Dresden)
Die Veranstaltung findet in der Zentralbibliothek im Kulturpalast in Dresden statt. Wenn Sie teilnehmen möchten, bitten wir Sie um eine Anmeldung auf der Seite der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, da die Anzahl der verfügbaren Plätze aufgrund der coronabedingten Hygienevorschriften auf 60 begrenzt ist.