Forschungsthemen
[DA] Evaluierung der Verwendung von domänen-spezifischen Sprachen im Kontext modellgetriebener Ontologieentwicklung
Der Einsatz semantischer Technologien zur Repräsentation von Wissen hat eine Reihe von Vorteilen. Hierzu zählt vor allem die formale Semantik von Ontologien, die dabei hilft, die Bedeutung der repräsentierten Daten auch maschinen-verständlich auszudrücken. Zudem ermöglicht Letzteres Reasoning, also das Herleiten von implizitem Wissen. Darüber hinaus stellen Ontologien ein gemeinsames Vokabular zur Verfügung, das sowohl die Kommunikation innerhalb einer Domäne als auch die Integration von anderen Anwendungsbereichen und Systemen erleichtert. Diesen Vorteilen steht gegenüber, dass die Modellierung von Ontologien sehr aufwendig ist und ein fundiertes Wissen um die verschiedenen Ontologiesprachen und ihre zugrundeliegenden logischen Formalismen voraussetzt. Der mit der Modellierung betraute Domänenexperte muss also entweder zunächst eine passende Ontologiesprache auswählen, ihre Ausdrucksmächtigkeit evaluieren, die Syntax und Modellierungs-Best Practices verstehen und erlernen, um anschließend die entsprechende Ontologie entwickeln zu können, oder die nötige Expertise in Form von Experten hinzukaufen. Um diesem Problem zu begegnen, wurde eine Plattform entwickelt, die die Generierung verschiedener Ontologiesprachen auf Basis eines einheitlichen Domänen-Metamodells erlaubt.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, eine domänen-spezifische Sprache (DSL) zu entwickeln, die die Modellierung einer selbst gewählten Beispieldomäne unterstützt. Die Modellierung soll so möglichst einfach werden. Letzteres soll durch zwei Ansätze erreicht werden. Erstens sollen Besonderheiten der Domäne, wie etwa übliches Vokabular oder die benötigte Ausdrucksmächtigkeit, in der Sprache reflektiert werden. Zum Zweiten soll die Sprache so gut wie möglich von konkreten Modellierungsproblemen im Kontext von Ontologien, wie etwa mehrstelligen Relationen oder Constraints, abstrahieren. Die Implementierung der Sprache soll auf die bestehende Plattform, dem vorliegenden agnostischen Domänen-Metamodell und den dort verwendeten Frameworks (EMFText und EMF) aufsetzen.
Betreuer: Christian Wende