Forschungsthemen
[DA] Erstellung einer Ontologie für den Nutzungskontext von Software
Um eine hohe Accessibility zu erreichen, ist die Kenntnis von Eigenschaften, Bedürfnissen, Arbeitsabläufen und damit verbundenen Intentionen der Nutzer unerlässlich. Dieser Nutzungskontext muss während der Anforderungsanalyse der Softwareentwicklung erhoben und bei weiteren Entscheidungen bezüglich der Gestaltung und Funktionalität des Produktes im besonderen Maße berücksichtigt werden. Doch gerade die Anforderungsanalyse wird in der Praxis oft unterschätzt und unvollständig durchgeführt.
Bei der Anforderungsanalyse steht man vor der Aufgabe, unterschiedliches Wissen angemessen zu repräsentieren und wiederverwendbar zu dokumentieren. Sollen zusätzlich Such-, Kommunikations- und Entscheidungsaufgaben in Bezug auf das gespeicherte Wissen ermöglicht oder Daten ausgetauscht werden, die selbst Information darüber enthalten, wie sie zu strukturieren und zu interpretieren sind (sog. Metadaten), so benötigen man dazu eine Repräsentation der zugrunde liegenden Begriffe und derer Zusammenhänge. Dafür hat sich in einigen Zweigen der Informatik in den letzten Jahren der Begriff Ontologie (eine explizite formale Spezifikation einer gemeinsamen Konzeptualisierung) eingebürgert. In diesem Sinne beschreibt eine Ontologie also einen Wissensbereich (knowledge domain) mit Hilfe einer standardisierenden Terminologie sowie Beziehungen und ggf. Ableitungsregeln zwischen den dort definierten Begriffen. Das gemeinsame Vokabular ist in der Regel in Form einer Taxonomie gegeben, die als Ausgangselemente (modelling primitives) Klassen, Relationen, Funktionen und Axiome enthält.
Ziel der Arbeit ist es, eine Ontologie für den Nutzungskontext von Software zu konzipieren und konstruieren. Dabei sind vorallem Aspekte der Usability und Accessibility zu berücksichtigen. Für die zu erstellende Ontologie ist eine Anforderungsanalyse durchzuführen und ein Konzept zu erarbeiten. Anschließend soll mithilfe eines frei wählbaren Werkzeugs die Ontologie erstellt werden. Sämtliche Entwurfsentscheidungen sind nachvollziehbar zu dokumentieren.
Betreuer: Katja Siegemund