Forschungsthemen
[DA] Erweiterung des MDSD-Prozesses um die Möglichkeit plattform-unabhängige Modelle (PIMs) mittels natürlich-sprachlicher Eingabe zu erstellen
Die modellgetriebene Softwareentwicklung (MDSD: Model driven software development) ist ein Entwicklungsprozess bei dem komplexe Softwaresysteme mittels Modellen beschrieben werden. Letztere werden durch geeignete Transformationen schrittweise in ein Softwareprodukt überführt. Das Ausgangsmodell dieses Prozesses ist ein plattform-unabhängiges Modell (PIM: Platform independent model), das auf abstrakter Ebene die Geschäftslogik der Anwendung repräsentiert. Dieses wird in ein plattform-nahes Zielmodell der Softwarearchitektur (PSM: Platform specific model) überführt, welches die Grundlage zur Generierung von Programmcode bildet.
Zielstellung der Arbeit ist die Erweiterung des modellgetriebenen Entwicklungsprozeßes um die Möglichkeit PIMs anhand einer natürlich-sprachlichen Eingabe automatisiert zu erstellen. Dazu ist zu untersuchen inwieweit Geschäftsregeln natürlich-sprachlich formuliert und formal spezifiziert werden kann. Grundlegende Betrachtungen als Vorarbeit zur Entwicklung eines Lösungsansatzes umfassen die Analyse des modellgetriebenen Entwicklungsprozesses an sich, sowie die Betrachtung softwarearchitektonischer Modellierungsfragen. Es ist eine praktikable Lösung zu finden, die anhand eines konkreten Anwendungsfalles evaluiert und in den Entwicklungsprozeß der Firma MISYS integriert werden kann.
Im Unternehmen gibt es folgende Voraussetzungen: Für die Erstellung von Eingabemasken existiert ein auf dem Eclipse Modeling Framework (EMF) basierendes Meta-Modell. Das Meta-Modell beschreibt den strukturellen Aufbau von Masken und mögliche Transitionen zu anderen Masken als Reaktion auf eintretende Ereignisse. Eine konkrete Maske wird durch eine Modell-Instanz des Meta-Modells repräsentiert. Über eine Transformation mittels openArchitectureWare wird daraus Quellcode für die grafische Benutzerschnittstelle erstellt. Es soll nun eine Möglichkeit gefunden werden die Modell-Repräsentation einer Eingabemaske aus ihrer natürlich-sprachlichen Definition abzuleiten. Die entwickelte Lösung soll in die vorhandene Eclipse-Entwicklungsumgebung integriert werden können. Eine technische Realisierung als PlugIn für Eclipse wäre denkbar. Die Umsetzung kann prototypisch erfolgen.
Schwerpunkte:
- Entwicklung eines domänenspezifischen Sprachkonzepts zur natürlich sprachlichen Definition von Eingabemasken
- Erstellung einer in Eclipse integrierbaren Umgebung für die natürlich-sprachliche Beschreibung, bestehend aus einem Editor zur Eingabe der Spezifikation und einem Übersetzer zur Transformation der Eingabe in ein Screen-Modell
- Bewertung der entwickelten Lösung
Betreuer: Julia Pötschke