Bisherige Pflanzen der Woche - Der Feld-Ahorn
Der Feld-Ahorn (Acer campestre L.)
Der Feld-Ahorn ist „Baum des Jahres 2015“ (mehr). Er wächst vergleichsweise langsam und erreicht seine maximale Höhe von ca. 20 m erst nach Jahrzehnten.
Ein altes Exemplar, vermutlich aus der Zeit um 1893, steht in der Systematischen Abteilung des Botanischen Gartens direkt am Zaun zum Großen Garten, ein jüngeres befindet sich im Bereich der heimischen Flora.
Wer den Baum bei einem Spaziergang am Waldrand, an sonnigen Hängen oder in Hecken entdeckt, kann ihn leicht von seinen weit verbreiteten „großen Brüdern“, dem Spitz- und dem Berg-Ahorn, unterscheiden: Die relativ kleinen, gelappten Blätter besitzen abgerundete Spitzen und die zwei Flügel der ahorntypischen Früchte stehen sich fast waagerecht in einer Linie gegenüber – was um diese Jahreszeit schon gut erkennbar ist. Zudem verzweigt sich der Stamm oft schon in geringer Höhe über dem Boden und die jungen Zweige bilden manchmal Korkleisten aus.
Nach gelegentlichem Rückschnitt schlägt der Feld-Ahorn bereitwillig wieder aus. Früher lieferte er auf diese Weise begehrtes Feuerholz. Außerdem sammelten die Bauern seine Blätter als Winterfutter für Ziegen und Schafe. Um es dem Menschen schmackhaft zu machen, wurde junges Laub gestampft und vergoren wie Sauerkraut. Heute pflanzen wir den Feld-Ahorn vor allem als Zierbaum in Parks und Gärten, wo seine leuchtend gelbe Herbstfärbung wirkungsvoll zur Geltung kommt. (KW 32/2015)