Bisherige Pflanzen der Woche - Anodendron affine
Anodendron affine (Hook. et Arn.) Druce
Viele unserer Kübelpflanzen, welche im Sommer draußen neben dem Regenwaldhaus I stehen, haben in den Wintermonaten im Kalthaus unbemerkt ihren großen Auftritt.
Dazu gehört auch Anodendron affine, der momentan nahe des Eingangs auf dem rechten Außenbeet zu blühen beginnt.
Die verholzende, immergrüne und rankende Kletterpflanze gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), die vor allem in den Tropen verbreitet ist. Anodendron affine ist im tropischen Asien, unter anderem in Indien, Südchina, Taiwan, Japan, Thailand und auf den Philippinen zu Hause.
In Mitteleuropa sind Vertreter der Familie rar. Lediglich Kleines und großes Immergrün (Gattung Vinca) und Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) zählen dazu. Als beliebte Kübelpflanze kennt man hierzulande auch den Oleander (Nerium oleander) aus dem Mittelmeergebiet. Hundsgiftgewächse enthalten typischerweise giftigen Milchsaft (Latex) in ihren Pflanzenteilen. Die Giftwirkung bei Mensch und Tier hat der Pflanzenfamilie ihren Namen eingebracht.
Die in Rispen stehenden Blüten mit grünlich-weißen und schraubig gedrehten Kronblättern von Anodendron verströmen einen Duft, der an Flieder erinnert. Blütenökologisch handelt es sich um sogenannte Stieltellerblumen: Ihre Blütenkrone bildet eine enge Röhre mit schmaler Öffnung und weitet sich dann zu einer rad- oder scheibenförmigen Landeplattform für die Bestäuber. Bei Anodendron ist die Röhre so lang, dass nur langrüsselige Insekten den in der Tiefe verborgenen Nektar erreichen. Hauptbestäuber solcher stark duftender, weißer oder hell cremefarbener, Stieltellerblumen sind nachtaktive Falter und Motten.
(KW 14/23)