Bisherige Pflanzen der Woche - Coccoloba pubescens
Der Ledermantelbaum (Coccoloba pubescens L.)
Bei einem Rundgang durch den hinteren Bereich unseres Amerikahauses fällt eine Pflanze durch ihre auffällig großen Blätter ins Auge: Coccoloba pubescens. Der Baum mit gering verzweigter Krone zählt zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Mit etwa 120 Arten ist die Gattung Coccoloba nur in Mittel- und Südamerika vertreten. Das natürliche Verbreitungsgebiet unserer „Pflanze der Woche“ beschränkt sich auf einige Karibische Inseln.
Im Englischen wird Coccoloba pubescens auch als „platterleaf“, „tin-roof-tree“ oder „grandleaf seagrape“ bezeichnet. Der letzte Name bedeutet so viel wie großblättrige See- oder Meerestraube und bezieht sich, ähnlich wie die französische Bezeichnung „raisinier grandes-feuilles“ (Traubenbaum mit großen Blättern), auf charakteristische Eigenschaften der Pflanze. Coccoloba pubescens ist relativ salztolerant und wächst vorwiegend entlang der Küsten. Ihre Blätter können einen Durchmesser von bis zu 50 cm erreichen. Der junge Austrieb ist zunächst bronzefarben und entwickelt sich erst später zum satten Grün. Ihre hohe Stabilität, die fast an die von Plastikblumen erinnert, hilft den Blättern in kurzen Trockenzeiten ihre Form zu erhalten. Sowohl das Laub als auch junge Äste von Coccoloba pubescens sind dicht behaart.
Aus weißen, in langen Trauben angeordneten Blüten entwickeln sich erbsengroße Steinfrüchte. Ihre rötliche Farbe lockt Vögel an, die die Früchte fressen und dadurch die Samen ausbreiten. Auch die örtliche Bevölkerung nutzt sie stellenweise - roh als Obst oder verarbeitet als Marmelade und Gelee. Weiter verbreitet ist die Verwendung einer nah verwandten Art: Coccoloba uvifera. Aus ihren etwas größeren, purpurn bis rötlich gefärbten Früchten gewinnt man zusätzlich auch Saft und Wein. (KW48/2018)