Bisherige Pflanzen der Woche - Der Feld-Mannstreu
Der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre L.)
Er sieht aus wie eine Distel: Stachelige Blätter und kugelige Köpfchen kennzeichnen den Feld-Mannstreu, der zurzeit im Bereich der heimischen Flora blüht.
Die meisten Disteln gehören zur Familie der Korbblütler. Ein genauer Blick auf die Blüte zeigt jedoch sofort, dass der Feld-Mannstreu aus einem anderen Verwandtschaftskreis stammt. Die unverwachsenen Kron- und Staubblätter und vor allem die typische Spaltfrucht im Herbst weisen ihn, wie Möhre, Kümmel oder Giersch, als Doldenblütler aus.
Es mag verwundern, dass diese kratzige Pflanze dem deutschen Namen nach als „treu“ gilt. Eine mögliche Interpretation des Namens gründet sich darauf, dass die bis zwei Meter tief in den Boden reichenden Wurzeln des Feld-Mannstreus früher als Aphrodisiakum verwendet wurden.
Eine andere Theorie beruft sich auf den Ausbreitungsmechanismus der Pflanze. Im Herbst brechen die reifen Fruchtstände von der Pflanze ab, und der Wind rollt sie auf dem Boden kreuz und quer vor sich her. Dabei lösen die Erschütterungen nach und nach die samenhaltigen Spaltfrüchte aus dem kugeligen Verband. Dieses Hin- und Herlaufen der Fruchtstände soll im ironischen Sinne die Inspiration zur Bezeichnung „Mannstreu“ geliefert haben. (KW 28/2015)