Bisherige Pflanzen der Woche - Etlingera elatior
Etlingera elatior (Jack) R.M.Sm
Im Tropenhaus blühen derzeit einige Vertreter der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Ein Beispiel sticht dabei besonders ins Auge: Der lang gestielte, etwa 25 cm große Blütenstand von Etlingera elatior ist in auffälligen Rot- und Rosatönen gefärbt. Große, fleischige Hochblätter verbergen die Blütenknospen. Eine Wachsschicht lässt sie selbst im Schatten glänzen.
Nacheinander biegen sich die Reihen der schützenden Hüllblätter zurück und geben den Blick auf die Blüten frei. Deren auffälligster, lippenförmiger Teil besteht aus zwei sogenannten Staminodien, umgebildeten Staubblättern, die die Fähigkeit zur Pollenproduktion verloren haben. In der Form gleicht die Blüte einer schmalen roten Röhre, ein gelber Streifen krönt den oberen Rand. Mit dem Farbkontrast lockt die Pflanze Vögel als Bestäuber an. In der südost-asiatischen Heimat der Art zählen Spinnenjäger (Arachnothera) zu den häufigsten Besuchern von Etlingera elatior. Anders als ihr deutscher Name vermuten lässt, fressen diese Vögel nicht nur kleine Gliedertiere. Sie bereichern ihren Speiseplan auch gern mit Nektar – und übertragen dabei den Pollen von einer Blüte zur anderen.
Nicht nur Vögel, auch der Mensch kann von der Pflanze profitieren. Im tropischen Asien sind die jungen Blütentriebe ein beliebtes Gewürz. Die Pflanze enthält in allen Teilen ein ätherisches Öl, das nicht nur angenehm riecht, sondern auch aufgrund seiner Heilwirkung geschätzt wird: Es wirkt antioxidativ und kann damit helfen, Leberschäden und neurodegenerativen Krankheiten vorzubeugen. (KW 26/16)